Handwerker-Parkausweise: Nur vier Städte überzeugen im Vergleich!
Handwerker-Parkausweise: Nur vier Städte überzeugen im Vergleich!
Lüneburg, Deutschland - In einer aktuellen Untersuchung der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zeigt sich, dass nur vier von 21 Kommunen in Niedersachsen beim Thema Handwerkerparkausweise gut abschneiden. Die Analyse, die alle Städte mit mehr als 25.000 Einwohnern beinhaltete, dokumentiert einen deutlichen Verbesserungsbedarf in der Bereitstellung von Informationen und der Möglichkeit zur Online-Antragstellung. Kammerpräsident Detlef Bade hebt hervor, dass viele Städte unzureichende Informationen zu Parkausweisen bieten und oft auf analoge Prozesse setzen, was für Handwerksbetriebe eine unnötige Hürde darstellt. Celler Presse berichtet, dass das Fehlen klarer Zuständigkeiten und Informationen über Gebühren einen weiteren Stolperstein für die Handwerker darstellt.
Die Handwerkskammer bewertet die Internetauftritte der Kommunen und deren Online-Antragsmöglichkeiten über ein Ampelsystem. Während Braunschweig, Buchholz, Buxtehude und Stade im grünen Bereich liegen, sind einige Städte wie Celle und Salzgitter nur gelb markiert. Besonders kritisch sieht es in zwölf Städten aus, darunter Lüneburg, Wolfsburg und Gifhorn, wo die Informationen als rote Ampel eingestuft wurden. Es bleibt abzuwarten, ob die genannten Städte ihre digitalen Angebote verbessern können, denn die Handwerkskammer fordert ein landesweites digitales Antragssystem mit einheitlichen Standards.
Digitalisierung auf dem Vormarsch
Ein positives Beispiel für die Digitalisierung im Bereich der Handwerkerparkausweise kommt aus Kassel. Dort können die Handwerksbetriebe seit März 2025 ihre Ausnahmegenehmigungen online beantragen. Ein neues digitales Portal ersetzt das frühere papierbasierte Verfahren und erleichtert den Handwerkern den Zugang zu Parkmöglichkeiten in der Nähe ihrer Einsatzorte, die oft nötig sind, um Material zu transportieren. Kommune21 berichtet, dass über das digitale System zunächst eine Registrierung notwendig ist, bei der die Handwerkereigenschaft und das betriebliche Erfordernis nachgewiesen werden müssen.
Nach erfolgreicher Registrierung können Handwerker die Genehmigungen für bestimmte Fahrzeuge, Orte und Zeiten beantragen. Hierbei erfolgt die Genehmigung in der Regel automatisiert, und die Kontrolle wird durch das Ordnungsamt anhand der Kfz-Kennzeichen durchgeführt – ähnlich wie beim Handyparken. Diese Maßnahmen könnten ein Vorbild für andere Kommunen sein, um den Anforderungen der Handwerker besser gerecht zu werden.
Einheitliche Standards gefordert
Die Handwerkskammer spricht sich für die Einrichtung zentraler Informationsportale aus, die klare Gebührenstrukturen bieten sollten. Eine weitere Idee ist die Einführung eines einheitlichen Handwerkerparkausweises für benachbarte Kommunen, ähnlich wie das Lübecker Modell, das für kurzfristige Tätigkeiten bis zu drei Tagen einen einfachen Arbeitsstättennachweis ohne Genehmigung vorsieht. Ein solches Vorgehen könnte den Handwerkern die Arbeit erheblich erleichtern und fördern.
Hintergrund der Untersuchung ist die Straßenverkehrsordnung, die es Kommunen erlaubt, Ausnahmegenehmigungen für Handwerkerfahrzeuge zu erteilen. Das Ziel der Handwerkskammer ist es, strukturelle Unterschiede bei Transparenz, Gebührenstrukturen und digitaler Zugänglichkeit sichtbar zu machen und letztendlich zu beseitigen. Es bleibt abzuwarten, ob die aufgezeigten Mängel zeitnah behoben werden, damit Handwerksbetriebe ihre Aufgaben mit weniger Bürokratie und mehr Effizienz erledigen können.
Details | |
---|---|
Ort | Lüneburg, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)