Invasive Gefahr: Signalkrebs breitet sich in der Ilmenau aus!

Invasive Gefahr: Signalkrebs breitet sich in der Ilmenau aus!

Bienenbüttel, Deutschland - In den Gewässern der Ilmenau macht sich ein ungebetener Gast breit: der Signalkrebs. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, hat diese invasive Art nicht nur einen Platz in den europäischen Flüssen gefunden, sondern fühlt sich dort zunehmend wohl. Die schädlichen Auswirkungen auf die heimische Tierwelt sind alarmierend. Wie az-online berichtet, frisst dieser Krebs den Laich einheimischer Fischarten und nimmt anderen Arten, etwa dem Edelkrebs, die Nahrungsgrundlage. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Biodiversität, sondern auch auf die Praktiken des Angelsports in der Region.

Mit einer Körpergröße von bis zu 16 Zentimetern, und gelegentlich sogar etwas größer, breitet sich der Signalkrebs immer weiter aus. Für die Menschen bleibt er zwar ungefährlich, doch die Krebspest, die er überträgt, kostet viele verwandte Arten das Leben. Gerade die heimischen Edelkrebsbestände sind durch diese Krankheit bedroht. Mehr Informationen zu den Eigenschaften des Signalkrebses findet man unter lfu.brandenburg.de, wo unter anderem beschrieben wird, dass sie eine glatte Panzerstruktur ohne seitliche Dornen aufweisen und eine rote Unterseite an ihren Scheren besitzen.

Angler im Einsatz

Um dem problematischen Zuwachs des Signalkrebses entgegenzuwirken, hat der Angelsportverein Lüneburg aktiv Maßnahmen ins Leben gerufen. So fand im vergangenen Jahr bereits die erste Aktion zum „Signalkrebsfischen“ in Bienenbüttel statt, wo nahezu 56 Kilogramm der unerwünschten Krebse aus der Ilmenau gefischt wurden. Interessanterweise werden die gefangenen Exemplare nicht einfach entsorgt. Stattdessen können sie auf vielfältige Weise zubereitet werden – gekocht, gegrillt oder gebraten verleihen sie jedem Gericht einen besonderen Kick. Rund 20 bis 30 Krebse ergeben eine herzhafte Mahlzeit, besonders das Fleisch aus den Schwänzen wird dabei als schmackhaft angesehen.

Der Hype um das Angeln von Signalkrebsen hat im Verein spürbar zugenommen. Für alle Hungrigen und Angler gibt es auch gute Neuigkeiten: Eine weitere Angelaktion steht am Sonntag, den 7. September, ab 8 Uhr am Waldbad in Bienenbüttel auf dem Programm. Es bleibt abzuwarten, wie viele Krebse das Netz diesmal füllen werden.

Ein besorgniserregendes Phänomen

Die Herausforderung, die der Signalkrebs darstellt, ist Teil eines größeren Problems, das die hiesige Natur belastet. In Deutschland sind mittlerweile etwa 900 Neobiota-Arten etabliert – dazu zählen neben dem Signalkrebs auch verschiedene Pflanzen und Wirbeltiere. Diese Zunahme ist eng verknüpft mit dem globalen Handel und dem zunehmenden Verkehr. Der Klimawandel könnte diese Entwicklung weiter vorantreiben, wenn die derzeitige klimatische Barriere, wie sie bfn.de schildert, mit milderen Wintern schwächer wird.

Umso wichtiger ist es, aufmerksam zu sein und Maßnahmen zu ergreifen, um die heimische Tierwelt zu schützen. Immer wieder wird die Notwendigkeit umfassender Bekämpfungsstrategien gegen invasive Arten, wie den Signalkrebs, laut. Den Bewohnern der Region bleibt nichts anderes übrig, als aktiv mitzuhelfen, damit die heimischen Gewässer nicht für immer verändert werden.

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OrtBienenbüttel, Deutschland
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