Papa im Fokus: Anti-Gewalt-Training für Väter mit Veränderungswillen!

In Lüneburg startet ein 26-wöchiges Anti-Gewalt-Training für Männer, um familiäre Aggressionen zu bewältigen und Beziehungen zu verbessern.
In Lüneburg startet ein 26-wöchiges Anti-Gewalt-Training für Männer, um familiäre Aggressionen zu bewältigen und Beziehungen zu verbessern. (Symbolbild/MND)

Papa im Fokus: Anti-Gewalt-Training für Väter mit Veränderungswillen!

Lüneburg, Deutschland - In Lüneburg gibt es seit 2008 ein wichtiges Angebot für Männer, die sich aktiv mit ihrem gewalttätigen Verhalten auseinandersetzen möchten. Das Anti-Gewalt-Training der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention „drobs“ der Diakonie richtet sich an Väter, die ihre Aggressionen gegenüber Partnerinnen oder Kindern in den Griff bekommen wollen. Hierbei kommen Teilnehmer aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten und Altersgruppen zusammen, da die Gruppe von 6 bis 8 Männern über einen Zeitraum von 26 Wochen wöchentliche Treffen organisiert.

Das Programm, das vom niedersächsischen Sozialministerium mit 29.000 Euro pro Jahr an elf Standorten unterstützt wird, gipfelt in der intensiven Auseinandersetzung mit persönlichen Erfahrungen mit Aggressionen innerhalb der Familie. Die Sozialarbeiterin Imke Peters und Albrecht von Bülow leiten die Gruppe, die sich mit Themen wie Kommunikationsmustern, Rollenbildern und Stressbewältigung beschäftigt. Die Teilnehmer erarbeiten gemeinsam Handlungsalternativen und lernen, wie sie gewalttätige Situationen konstruktiv angehen können. Diese praktische Herangehensweise hilft ihnen, nicht nur ihr Verhalten zu ändern, sondern auch ihre Beziehungen zu verbessern, vor allem zu ihren Kindern, wie viele Teilnehmer rückblickend berichten.

Vielfältige Inhalte und Methoden

Das Training geht über die Betrachtung von Gewalt hinaus. Es geht darum, Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen und die Ursachen für Aggressionen zu verstehen. Inhalte wie Tatrekonstruktion, Biographiearbeit und die Entwicklung eines Schutzkonzepts sind zentrale Bestandteile. Ergänzend zu den wöchentlichen Sitzungen wird eine Täter-Sprechstunde angeboten, die auf Hinweisen der Polizei basiert. Diese Möglichkeit wird häufig genutzt, um frühzeitig Hilfe zu suchen und Missstände zu klären.

Das Konzept, das auf einem starken Grundsatz der Trennung von Person und Verhalten basiert, fördert eine wertschätzende und demütigungsfreie Atmosphäre. Es wird darauf geachtet, dass die Männer in einem geschützten Raum lernen, gewaltfreie Konfliktlösungen zu finden und Deeskalationstechniken anzuwenden. Besonders wichtig ist auch die individuelle Situationsanalyse, die den Teilnehmern hilft, ihre spezifischen Herausforderungen zu erkennen und Lösungen zu entwickeln.

Erfolgreiche Nebenangebote

Zusätzlich zu den Gruppentrainings bietet die Initiative auch Coaching zur Stabilisierung nach dem Gruppentraining an. Diese Maßnahme ist besonders hilfreich für Männer, die nach dem Training ihre erlernten Strategien auffrischen und anpassen wollen. Für die Fachkräfte der Trägerorganisation bedeutet dies, an Fortbildungen teilzunehmen, um stets auf dem neuesten Stand der Deeskalationstechniken und Methoden zu bleiben. Dabei zielt die Zusammenarbeit auch darauf ab, die Gewaltprävention in sozialen Einrichtungen weiter voranzutreiben, was sich langfristig positiv auf die Gesellschaft auswirkt.

Die positiven Veränderungen sind nicht zu übersehen: Teilnehmer berichten von besseren Beziehungen zu ihren Angehörigen und einer insgesamt stabileren Lebenssituation. Studien zu ähnlichen Programmen und deren Wirksamkeit belegen die Relevanz solcher Trainings – nicht nur für die Täter selbst, sondern auch für ihre Umgebung. Wie unterschiedliche Inhalte und Ansätze der Trainings zeigen, ist die Auseinandersetzung mit Aggressionen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Das Anti-Gewalt-Training in Lüneburg ist somit ein wertvoller Baustein zur Gewaltprävention und für viele Männer ein bedeutender Schritt, die positiven Seiten der Vaterschaft zu erleben und in einer gewaltfreien Umgebung zu leben. Immer mehr Interessierte erkennen, wie wichtig es ist, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen. Dies zeigt, dass die Gesellschaft sich nach wie vor mit dem Thema häuslicher Gewalt auseinandersetzt und Fortschritte erzielt.

Das Anti-Gewalt-Training läuft erfolgreich und ist eine wichtige Anlaufstelle für Männer, die bereit sind, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Bald wird es noch mehr geschützte Räume für diese wertvolle Arbeit geben, um einen Beitrag zu einer gewaltfreieren Zukunft zu leisten.

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OrtLüneburg, Deutschland
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