Telemedizin boomen: So nutzen Franzosen die digitale Arztpraxis!

Die Nutzung der Telemedizin in Frankreich: Aktuelle Studien zeigen Trends, Nutzungshäufigkeit und Herausforderungen im Jahr 2025.
Die Nutzung der Telemedizin in Frankreich: Aktuelle Studien zeigen Trends, Nutzungshäufigkeit und Herausforderungen im Jahr 2025. (Symbolbild/MND)

Telemedizin boomen: So nutzen Franzosen die digitale Arztpraxis!

Peine, Deutschland - Seit der Covid-Pandemie vor fünf Jahren erfreut sich die Telemedizin in Frankreich wachsender Beliebtheit. Diese Entwicklung wird durch eine aktuelle Studie von Doctolib und France Inter belegt, die vor den bevorstehenden nationalen Konferenzen zur Telemedizin veröffentlicht wurde. Die Analyse, die auf Daten von über 34.000 niedergelassenen Gesundheitsfachkräften und 14.686 Nutzern basiert, zeigt, dass im Jahr 2024 allein fünf Millionen Telekonsultationen durchgeführt wurden, was 7,4 % der Aktivitäten der Telemedizin praktizierenden Ärzte entspricht. Ingesamt wurden 100 Millionen Konsultationen analysiert, von denen Psychiatrie mit 20,3 % und Allgemeinmedizin mit 8,1 % die höchsten Anteile an Telekonsultationen aufweisen. Spannend ist auch der Rückgang des Anteils an Telekonsultationen auf 4,8 % im Vergleich zu 2022, was eine Abnahme um 0,7 % darstellt. An dieser Stellen berichten radiofrance.fr über diese Entwicklung.

Interessanterweise sind die häufigsten Nutzer der Telemedizin vor allem jung: 27 % der Nutzer sind im Alter von 25 bis 34 Jahren. Bei den über 65-Jährigen liegt dieser Anteil lediglich bei 5 %. Dies zeigt nicht nur eine generationenabhängige Differenz, sondern auch, dass Telemedizin insbesondere in städtischen Gebieten stark verbreitet ist. Der Geschäftsführer von Doctolib in Frankreich, Jean-Urbain Hubau, sieht in dieser Form der medizinischen Versorgung eine Möglichkeit, die Wartezeiten für Arzttermine zu verkürzen, insbesondere in ländlichen Regionen, wo der Zugang zu medizinischen Fachkräften oft erschwert ist.

Die Nutzung der Telemedizin in den verschiedenen Fachrichtungen

Die Untersuchung teilt die Telemedizin-Nutzung in fünf Fachrichtungen auf: Allgemeinmedizin, Pädiatrie, Dermatologie, Gynäkologie und Psychiatrie. Psychiater scheinen die Spitzenreiter zu sein; 63 % der Kunden von Doctolib nutzen Telekonsultationen. 42 % der Allgemeinmediziner und 46 % der Pädiater greifen ebenfalls auf diese Art der Konsultation zurück. Bei den Dermatologen liegt die Quote bei 29 %, während 41 % der Gynäkologen Telekonsultationen anbieten. Sudouest berichtet über diese interessante Diversität in der Fachrichtung-Nutzung.

Die Effizienz und Flexibilität der Telemedizin spielt eine wesentliche Rolle, besonders in Anbetracht des dramatischen Hausärztemangels in Frankreich. Schätzungen zufolge hat etwa 10 % der Bevölkerung keinen Zugang zu einem Hausarzt. Das schafft einen hohen Druck auf die Anbieter und lässt innovative Lösungen in der Telemedizin immer wichtiger werden. Ärzte, die Telekonsultationen anbieten, haben eine größere Patientenanzahl: Allgemeinmediziner verzeichnen dabei 37 % mehr Patienten, während Psychiater sogar 41 % Zuwachs verzeichnen.

Föderale Unterstützung und neue Ideen für die Zukunft

Um die Nutzung der Telemedizin weiter voranzutreiben, plant die Regierung am 27. Juni die Assises de la Téléconsultation, um den regulatorischen Rahmen zu evaluieren und damit die gesundheitlichen Maßnahmen zu verbessern. Das verrät uns die Webseite von Telmedicon, die auch auf weitere Strategien hinweist, wie das Angebot von Telemedizin-Praxen an Bahnhöfen in unterversorgten Regionen. Diese Infrastruktur könnte es Patienten ermöglichen, sich per Videosprechstunde beraten zu lassen oder Blutproben abzugeben, wodurch die Zugänglichkeit wesentlich erhöht werden könnte.

Insgesamt zeigt die Entwicklung der Telemedizin in Frankreich, dass sie ein wichtiger Bestandteil der modernen Gesundheitsversorgung geworden ist. Die Verschmelzung von traditionellen und digitalen Gesundheitsangeboten könnte in Zukunft zu vielen Innovationen führen und den Zugang zu Diagnose und Behandlung für Patienten deutlich erleichtern.

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OrtPeine, Deutschland
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