Kreistag und Stadtrat entscheiden: Neue Zentralklinik für Friesland!

Kreistag und Stadtrat entscheiden: Neue Zentralklinik für Friesland!
Wilhelmshaven, Deutschland - In etwas weniger als einer Woche wird es ernst: Am 2. Juli treffen sich der Kreistag Friesland und der Stadtrat Wilhelmshaven, um über die künftige gesundheitliche Versorgung von rund 180.000 Menschen zu entscheiden. Ein beschleunigter Prozess, der eine gemeinsame Zentralklinik zum Ziel hat. Die beiden Sitzungen finden zeitgleich, aber getrennt statt – der Kreistag im Haus des Gastes in Horumersiel und der Stadtrat im Rathaus von Wilhelmshaven. Eine spannende Angelegenheit, besonders für alle, die mit Sorge die Zukunft der regionalen Gesundheitseinrichtungen betrachten.
Der Beschlusstext, der als „Arbeitsgrundlage“ fungiert, sieht vor, dass die bisher bestehenden Krankenhausstandorte in Wilhelmshaven, Sanderbusch und Varel aufgegeben werden sollen. Das Ziel ist klar: eine zukunftssichere Gesundheitsversorgung für die Region. Im Gegensatz zu den fast leerstehenden Betten, die laut einer Reform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in vielen deutschen Krankenhäusern vorzufinden sind, soll hier eine neue Struktur geschaffen werden, die effektiver arbeitet und finanziell tragbar ist.
Hintergründe und Empfehlungen
Die aktuellen finanziellen Schwierigkeiten der Kliniken sind der Hauptgrund für diese Zusammenlegung. „Wir müssen handeln“, meint Landrat Sven Ambrosy, der zusammen mit Oberbürgermeister Carsten Feist an einem Vorschlag für den gemeinsamen Beschluss arbeitet. Die Machbarkeitsstudie von WMC empfiehlt, an einem neuen Standort eine gemeinsame Klinik zu errichten, um so die wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Ein Sanierungsgutachten von PricewaterhouseCoopers (PWC) warnt im Zuge dessen vor einem jährlichem Defizit von bis zu 45 Millionen Euro, sollten die bestehenden Einrichtungen unangetastet bleiben. Daher könnte die Schließung des Vareler Krankenhauses vor Fertigstellung der neuen Klinik eine nicht zu unterschätzende Maßnahme sein.
Ein direktes Ergebnis der geplanten Klinikstruktur wäre die Umwandlung des Nordwest-Krankenhauses Sanderbusch in ein Schwerpunktkrankenhaus mit rund 400 Betten, während Gynäkologie und Geburtshilfe an den Standort Sande verlegt werden. All diese Maßnahmen bieten nicht nur die Möglichkeit, finanzielle Engpässe zu überbrücken, sondern auch zukunftsorientierte Lösungen für die Patientenversorgung bereit zu stellen.
Öffentliche Teilnahme und Ausblick
Wer die Sitzungen am 2. Juli verfolgen möchte, hat dafür mehrere Optionen: Während die Vor-Ort-Teilnahme in beiden Sitzungen ohne Anmeldung möglich ist, wird die Kreistagssitzung auch online übertragen – eine Anmeldung bis zum 30. Juni ist hierbei notwendig. Zudem bietet Radio Jade eine Audio-Übertragung der Stadtratssitzung an, sodass auch von Zuhause aus verfolgt werden kann, worüber die Entscheidungsträger diskutieren.
Die Bedeutung der bevorstehenden Entscheidung wird durch die Krankenhaus-Reform des Bundes unterstrichen, die eine Konzentration und Zusammenarbeit voraussetzt – nicht zuletzt, um die ländliche Gesundheitsversorgung zu sichern. Die Reform soll für mehr Effizienz im System sorgen und gleichzeitig längere Wartezeiten bei bestimmten Behandlungen im ländlichen Raum vermeiden.
Die Entscheidung am 2. Juli wird also nicht nur die regionale Krankenhauslandschaft betreffen, sondern auch die gesamte medizinische Versorgung der Bevölkerung in Friesland und Wilhelmshaven prägen. Da bleibt uns nur zu hoffen, dass ein gutes Händchen bewiesen wird und die gewählten Vertreter die richtigen Schritte zur Sicherung einer hochwertigen Gesundheitsversorgung einleiten.
Details | |
---|---|
Ort | Wilhelmshaven, Deutschland |
Quellen |