Kiel vor der Wahl: Marine-Ausbau oder Wohnungsbau für 2.000 Familien?
Kiel vor der Wahl: Marine-Ausbau oder Wohnungsbau für 2.000 Familien?
Kiel, Deutschland - Was tut sich in Kiel? Die Bundeswehr hat große Pläne für den Marinestandort in der Landeshauptstadt. Der Fokus liegt auf dem ehemaligen Gelände des Marinefliegergeschwaders 5 (MFG-5) im Stadtteil Holtenau. Dort könnte nicht nur die militärische Präsenz ausgebaut, sondern auch ein wesentliches Stadtentwicklungsprojekt vorangetrieben werden. Laut NDR ist vorgesehen, Gespräche zwischen der Stadt und dem Verteidigungsministerium nach der Sommerpause zu beginnen.
Die Stadt Kiel hat bereits umfangreiche Pläne für das MFG-5-Gelände, die mehr als 2.000 Wohnungen und moderne Gewerbeflächen vorsehen. Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) hebt die Bedeutung dieses Projekts hervor und zeigt sich dennoch offen für Gespräche mit der Bundeswehr. Es gilt nun, eine Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen des Wohnungsmarktes als auch den sicherheitspolitischen Anforderungen gerecht wird.
Stadtentwicklung und wirtschaftliche Perspektiven
Doch der Ausbau des Marinestandorts hat nicht nur militärische Relevanz. Die Stadt plant, die Kaufverträge für das MFG-5-Gelände noch in diesem Jahr zu unterzeichnen. Dies wurde von der UV Kiel als wichtiger Meilenstein für den Wirtschaftsstandort Kiel bezeichnet. Fraglich bleibt, wie die nötige Sanierung des Geländes finanziert wird, die aufgrund von Bodenaltlasten eine Herausforderung darstellt. Eine Beteiligung der Landesregierung an den Sanierungskosten könnte hier eine Lösung bieten.
Die Erweiterung des Marinestandorts würde sich ideal in die Pläne der Stadt einfügen, denn die Lage des Geländes profitiert von einer erstklassigen Infrastruktur mit Anbindung an Straße, Schiene, Wasser und Flughafen. Dies könnte auch zu einer Stärkung der Wirtschaft und der Schaffung neuer Arbeitsplätze führen.
Politische Stimmen und Bedenken
Die Kieler Politik zeigt sich gespalten in Bezug auf die Rückkehr der Marine auf das MFG-5-Gelände. Die SPD-Ratsfraktion unterstützt den Dialog mit der Bundeswehr und sucht nach Lösungen, die Militär und Stadtentwicklung vereinen. Die Grünen hingegen fordern, dass beide Seiten berücksichtigt werden, ohne Wohnraum gegen Sicherheit auszuspielen. Die CDU begrüßt die Pläne der Bundeswehr und sieht auch Alternativen für weiteren Wohnungsbau in Suchsdorf-West. Im Gegensatz dazu stellt sich die Fraktion von „Die Linke/Die Partei“ gegen die Marine-Pläne und betont die Dringlichkeit bezahlbaren Wohnraums.
Schließlich bestätigte jüngst die Deutsche Marine einen Großauftrag an den Kieler Schiffsbauer TKMS zur Modernisierung von sechs U-Booten. Dies verdeutlicht, wie wichtig Kiel als Standort für die Bundeswehr in der aktuellen sicherheitspolitischen Lage bleibt. Laut Kieler Leben ist die Stärkung der Luftabwehr und weiteren maritimen Fähigkeiten im Norden dringend erforderlich.
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Ort | Kiel, Deutschland |
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