Kieler Uni ohne Präsidenten: Gericht stoppt Wahl wegen Verfahrensfehler!

Das Verwaltungsgericht stoppt die Präsidentenwahl an der CAU Kiel wegen schwerer Verfahrensmängel. Was bedeutet das für die Universität?
Das Verwaltungsgericht stoppt die Präsidentenwahl an der CAU Kiel wegen schwerer Verfahrensmängel. Was bedeutet das für die Universität? (Symbolbild/MND)

Kieler Uni ohne Präsidenten: Gericht stoppt Wahl wegen Verfahrensfehler!

Kiel, Deutschland - Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) steht vor einer unerwarteten Zwangspause im Führungsbereich. Das Verwaltungsgericht in Schleswig hat die Wahl der neuen Präsidentin, Professorin Insa Theesfeld, gestoppt. Damit bleibt die Universität voraussichtlich mindestens ein halbes Jahr ohne Präsidentin oder Präsidenten. Die Entscheidung des Gerichts ist aufgrund erheblicher Verfahrensmängel gefallen, die im Auswahlprozess aufgetreten sind. Laut kn-online hätte der Wettbewerb um das Amt mehr als nur eine Kandidatin erfordert.

Ehemaliger Präsident klagt

Insa Theesfeld wurde im November 2024 gewählt, nachdem ein weiterer Kandidat kurz vor der Wahl zurückgezogen hatte. Der ehemalige Präsident Lutz Kipp hatte sich ebenfalls um das Amt beworben und klagte gegen die Wahl, weil die Auswahlgespräche der Findungskommission nicht ausreichend dokumentiert waren und die Wahl somit rechtswidrig sei. Die Auswahl fiel auf Theesfeld, obwohl die Uni-Satzung mindestens zwei Bewerber vorschreibt. Das Gericht stellte klar, dass ohne Dokumentation der Auswahlverfahren nicht nachvollzogen werden könne, warum Kipp nicht auf die Vorschlagsliste kam. Die Findungskommission äußert sich zurzeit nicht zu den Vorwürfen und prüft den Beschluss.

Reaktionen aus der Universitätsgemeinschaft

Die Situation sorgt nicht nur bei der Universitätsleitung, sondern auch bei den Studierenden für Aufregung. Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) hat die Findungskommission unterstützt und Kipp scharf kritisiert. Diese Entwicklungen könnten gravierende Auswirkungen auf die Zukunft der Universität haben. Infolge des Gerichtsbeschlusses sieht die CAU nun drei Optionen: eine Beschwerde gegen das Urteil einlegen, den Beschluss akzeptieren und neue Auswahlgespräche mit den bisherigen Bewerbern führen oder das Präsidentenamt neu ausschreiben. Letzteres könnte bis zu ein Jahr in Anspruch nehmen und die Universität weiter destabilisieren, wie berichtet von ndr.

Hochschulrecht und Regelungen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wahl an der CAU sind im Hochschulrahmengesetz (HRG) verankert, das die Grundlagen für die Hochschulorganisation in Deutschland festlegt. Laut bildungsserver haben Hochschulen landesspezifische Regelungen, die eine gerechte und transparente Vorgangsweise bei der Auswahl von Führungskräften garantieren sollen. Ein Verstoß gegen diese Normen ist nicht nur rechtlich bedenklich, sondern könnte auch das Vertrauen in die Institution selbst erschüttern.

Abschließend bleibt zu sagen, dass die CAU nun vor einer wegweisenden Entscheidung steht. Es bleibt abzuwarten, wie sich die University Community und die zuständigen Stellen entscheiden werden, um die Angelegenheit so rasch wie möglich zu klären und eine geeignete Führungspersönlichkeit zu finden. Bis zur Entscheidung wird es für die Universität eine Zeit voller Ungewissheit und Herausforderungen sein.

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OrtKiel, Deutschland
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