Handwerk im Kreis Pinneberg: Meister klagen über Kundenärger!

Handwerk im Kreis Pinneberg: Meister klagen über Kundenärger!
Pinneberg, Deutschland - Ein einzigartiger Blick auf die Herausforderungen und Chancen im Handwerk wird aktuell durch eine neue Artikelserie über Handwerker im Kreis Pinneberg ermöglicht. Der erste Beitrag enthält ein aufschlussreiches Gespräch mit Norbert Lanz, dem Kreishandwerkermeister, und Claudia Mohr, der Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft. Dabei kommen Themen zur Sprache, die nicht nur in Pinneberg, sondern auch in anderen Regionen von Bedeutung sind, wie Abiturienten im Handwerk, Probleme mit unseriösen Kunden und die Auswirkungen von Rechnungsfragen auf die Stimmung und das Miteinander.
In einem Gespräch beklagt Lanz die immer wiederkehrenden Schwierigkeiten mit „schwarzen Schafen“, die den Betrieben das Leben schwer machen. „Die echte Handarbeit ist gerade beim Hausbau unerlässlich“, betont er. Doch nicht nur vor Ort gibt es Herausforderungen, auch ein Imageproblem, das immer mehr Handwerksbetriebe betrifft, tut Not, dass es angepackt wird.
Ein ernstes Imageproblem
Im Kreis Gießen suchen zahlreiche Handwerksbetriebe verzweifelt nach Auszubildenden für das kommende Ausbildungsjahr. Viele Jugendliche entscheiden sich, ihre Schullaufbahn fortzusetzen, anstatt eine Handwerksausbildung zu beginnen, was die Kreishandwerkerschaft als bedenklich sieht. Sie plant offensiver zu werben für die Vorzüge und Möglichkeiten einer Ausbildung. Es ist kein Geheimnis: Traditionell beginnt die Ausbildung vielerorts am 1. August oder 1. September, doch die Situation hat sich in den letzten Jahren verändert.
Die Arbeitsagentur Gießen registrierte zum Stichtag 15. Juli sage und schreibe 691 Bewerber ohne Ausbildungsplatz. Im Gegensatz dazu stehen 519 unbesetzte Ausbildungsstellen, was verdeutlicht, wie dringend Nachfolger gesucht werden. Der Rückgang der Ausbildungsstellen ist unter anderem auf die Einschränkungen während der Corona-Pandemie zurückzuführen. Praktika und Schulpräsentationen konnten nicht stattfinden, was zu einer Verunsicherung unter Jugendlichen führte, die dadurch möglicherweise ihren Ausbildungsbeginn aufschieben.
Der Drang nach Nachwuchs und eine bessere Aufklärung
Die Bedeutung eines gut informierten Nachwuchses wird immer deutlicher. Eine Studie der Hanebutt GmbH zeigt alarmierende Erkenntnisse: Im Jahr 2023 blieben 35% der angebotenen Ausbildungsplätze im Handwerk unbesetzt. Zudem fühlten sich 84% der befragten Jugendlichen schlecht informiert über Handwerksberufe. Diese Tatsachen betonen den dringenden Verbesserungsbedarf bei der Aufklärung und Information über die attraktiven Berufe im Handwerk.
Die Studie verdeutlicht, dass 72% der Befragten eine Verbesserung der Informationen in Schulen fordern. Auch zwei Drittel der Studienteilnehmer vermissen eine gesellschaftliche Wertschätzung für Handwerksberufe. Handwerksberufe bieten jedoch viele Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere für Abiturienten und Studienabbrecher. Immerhin empfehlen 75% der Eltern ihren Kindern eine Karriere im Handwerk, was die erfolgreichen Perspektiven hervorhebt.
Um diese Herausforderungen anzupacken, wurde der Verein „Handwerk Mittelhessen“ gegründet, der den Kontakt zwischen Schulen und Betrieben verbessern soll. Das Ziel: Praxisnahe Informationen über Ausbildungsberufe in den Schulen zu vermitteln und die Vorurteile über Handwerksberufe abzubauen. Diese Initiative könnte helfen, das Image des Handwerks erheblich zu verbessern.
Der Kreishandwerkermeister Norbert Lanz und Claudia Mohr aus Pinneberg setzen sich in der neuen Artikelserie für eine bessere Imagegestaltung und Aufklärung über die Chancen im Handwerk ein. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl Betriebe als auch Schulen an einem Strang ziehen, um zukünftige Fachkräfte zu gewinnen und das Handwerk als attraktiven Karriereweg zu positionieren.
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Ort | Pinneberg, Deutschland |
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