Die Buchreihe “Europa in Mauthausen” präsentiert in Band drei Interviews mit 859 Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen. Die Interviews geben Einblicke in den Alltag der Häftlinge und ihre Bemühungen, unter den grausamen Bedingungen zu überleben. Das Buch wird am 22. Mai in der Fachbereichsbibliothek des Instituts für Zeitgeschichte an der Universität Wien präsentiert.
Die Buchreihe ist Teil des Mauthausen Survivors Research Project (MSRP), eines der größten Forschungsprojekte, das je über ein einzelnes Konzentrationslager durchgeführt wurde. Das MSRP wurde von mehr als 60 internationalen Experten durchgeführt und von mehreren Organisationen, darunter das österreichische Innenministerium und der Wissenschaftsfonds (FWF), finanziert.
Das Projekt basiert auf 859 Audio- und Video-Interviews mit ehemaligen Mauthausen-Häftlingen in Europa, Amerika und Israel. Einige der Interviews wurden transkribiert und ins Deutsche übersetzt. Die Ergebnisse des Projekts werden im Archiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen aufbewahrt.
Der dritte Band der Buchreihe beschäftigt sich mit dem Überlebenskampf der Häftlinge im KZ Mauthausen und seinen Außenlagern. Die Lebensbedingungen im Lager hingen von der Einordnung der Häftlinge durch die SS und dem Zeitpunkt ihrer Einlieferung ab. Trotz des Terrorsystems der SS fanden einige Häftlinge Möglichkeiten zum Überleben. In 21 Beiträgen präsentieren Historiker, Sozial- und Kulturwissenschaftler eine Neueinschätzung der Lebenswelten der Häftlinge.
Die Buchpräsentation von “Gefangen in Mauthausen” findet am 22. Mai im Institut für Zeitgeschichte an der Universität Wien statt. Der vierte und letzte Band der Buchreihe wird sich mit der Bedeutung der Verfolgungszeit und der Haft in Mauthausen für das Leben der Überlebenden nach 1945 befassen. Alle Bände der Buchreihe können im Buchhandel erworben oder als E-Book heruntergeladen werden.
