Harburg

„Netzwerk ProBeweis: Anonyme Hilfe für Opfer von Gewalt im Landkreis Harburg“

Opfer häuslicher und sexueller Gewalt im Landkreis Harburg erhalten durch das Netzwerk ProBeweis die Möglichkeit zur anonymen Spurensicherung, um Beweise zu sichern, bevor sie verschwinden, ohne sofort eine Polizeianzeige erstatten zu müssen, was entscheidend für die rechtliche Verfolgung der Täter ist.

Unterstützung für Opfer: Wie ProBeweis im Landkreis Harburg wirkt

Im Landkreis Harburg stehen die Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt oft vor einem emotionalen Dilemma. Viele Betroffene empfinden nach einem Übergriff Hilflosigkeit und Zweifel, ob sie mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit gehen sollten. Diese innere Zerrissenheit ist häufig mit einer enormen psychischen Belastung verbunden, besonders wenn die Täter aus dem eigenen Umfeld stammen. Das Netzwerk ProBeweis bietet den Opfern eine wichtige Anlaufstelle, um trotz dieser Unsicherheiten Unterstützung zu erhalten.

Die Wichtigkeit der Spurensicherung

Die schnelle und effektive Beweissicherung ist entscheidend, um potenzielle Täter zur Rechenschaft zu ziehen. In vielen Fällen sind Übergriffe ohne Zeugen, was die Beweislage erschwert. ProBeweis ermöglicht es, dass Betroffene eigenständig entscheiden können, welche Beweise gesichert werden sollen, ohne sofort Strafanzeige erstatten zu müssen. Diese Möglichkeit nimmt den Opfern den Druck, konfrontiert zu werden, und bietet ihnen die dringend benötigte Zeit zum Überlegen.

Anonyme Maßnahmen im Umgang mit Übergriffen

Ein weiteres zentrales Element der Unterstützung durch ProBeweis ist die anonyme Spurensicherung. In den Krankenhäusern Winsen (Luhe) und Buchholz können Betroffene sich in einem geschützten Rahmen beraten lassen. Es erfolgt zunächst eine umfassende Information über die möglichen Untersuchungen. Betroffene kommittieren sich nicht sofort zu einer Anzeige, sondern können in Ruhe überlegen, ob sie diese Schritte unternehmen möchten.

Wichtige Verhaltensweisen für Betroffene

Nach einem Übergriff sollten Betroffene darauf achten, keine Reinigungsmaßnahmen durchzuführen, um wertvolle Spuren nicht zu gefährden. Dazu gehört das Waschen oder Duschen, da dies die Beweislage erheblich beeinträchtigen kann. Wichtige Spurenträger wie Kleidung sollten trocken in einer Papiertüte aufbewahrt werden, um sie für die spätere Untersuchung zu erhalten.

Längerfristige Aufbewahrung der gesicherten Beweise

Ein Vorteil des Programms ProBeweis ist die Aufbewahrung von Beweismitteln für eine Mindestdauer von drei Jahren. Dies gibt den Opfern ausreichend Zeit, um zu entscheiden, ob sie rechtliche Schritte einleiten möchten. Bei einer Anzeige können die gesicherten Beweise eingespeist und zur Unterstützung der Klage verwendet werden.

Hilfe für Betroffene: Kontakte und Anlaufstellen

  • Krankenhaus Winsen (Luhe): Gynäkologie, Chirurgie – Friedrich-Lichtenauer-Allee 12, 21423 Winsen (Luhe), Tel. 04171 / 13 – 0, www.krankenhaus-winsen.de
  • Krankenhaus Buchholz: Gynäkologische Ambulanz, Zentrale Notaufnahme – Steinbecker Straße 44, 21244 Buchholz, Gynäkologische Ambulanz Tel. 04181 / 13 – 3716, Zentrale Notaufnahme Tel. 04181 / 13 – 1480, www.krankenhaus-buchholz.de

Darüber hinaus können Opfer Unterstützung durch den WEISSEN RING im Landkreis Harburg erhalten. Die Mitarbeiter sind jederzeit bereit, Hilfe anzubieten. Sie können unter Tel.: 0151 551 647 33 oder per E-Mail: harburg-kreis@mail.weisser-ring.de kontaktiert werden. Weitere Informationen sind auf der Homepage https://harburg-kreis-niedersachsen.weisser-ring.de/ verfügbar.

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