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Apfelernte 2024: Deutliche Verluste durch ungünstige Witterung

Die Apfelernte in Deutschland wird 2024 voraussichtlich mit 734.000 Tonnen um 26,3 % unter dem Zehnjahresdurchschnitt liegen, was auf ungünstige Witterungsverhältnisse, wie Spätfröste und starke Niederschläge, zurückzuführen ist und erhebliche Ernteverluste insbesondere in den südöstlichen Bundesländern zur Folge hat.

Auswirkungen der Witterungsbedingungen auf die Apfelernte 2024 in Deutschland

WIESBADEN (ots)

Die Herausforderungen, die Wetterextreme im Obstbau mit sich bringen, zeigen sich für das Jahr 2024 deutlich in der Apfelernte Deutschlands. Die voraussichtliche Erntemenge von rund 734.000 Tonnen bedeutet einen erheblichen Rückgang von 261.300 Tonnen oder 26,3 % im Vergleich zum zehnjährigen Durchschnitt. Dies stellt die niedrigste Apfelernte seit 2017 dar und ist nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern auch ein Beispiel für die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels in der Landwirtschaft.

Ein Blick auf die regionale Verteilung der Apfelernte

Die Apfelproduktion verteilt sich auf insgesamt 33.000 Hektar Ertragfläche in Deutschland. Besonders betroffen von Ernteausfällen sind die südöstlichen Bundesländer, in denen bis zu 90 % der Produktion aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse verloren gehen könnten. Während Baden-Württemberg (42,9 % der Ernte) und Niedersachsen (32,1 %) voraussichtlich den Großteil der Äpfel ernten, sieht es in Sachsen, dem drittgrößten Anbaugebiet mit 2.300 Hektar, düster aus. Dort werden äußerst niedrige Ernteerträge erwartet.

Ursachen der dramatischen Ernteprognose

Die ungünstigen Witterungsverhältnisse sind die Hauptursache für die geringe Ernteerwartung. Spätfröste und Hagelschläge in den Obstanlagen haben im Frühjahr zu Frostschäden geführt, welche die Ernte stark beeinträchtigen. Auch während der Vegetationsperiode wirkten sich feucht-kühle Bedingungen und regnerisches Wetter negativ auf die Fruchtentwicklung aus und begünstigten damit die Ausbreitung von Krankheiten. Solche extremen Witterungsbedingungen stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Obstbauern dar und machen die Notwendigkeit von Strategien zur Risikominderung deutlich.

Ähnliche Trends auch bei anderen Obstsorten

Nicht nur bei Äpfeln, sondern auch bei Pflaumen und Zwetschgen zeigen sich negative Entwicklungen. Die Ernte wird 2024 voraussichtlich mit 37.100 Tonnen 17,6 % unter dem zehnjährigen Durchschnitt liegen. Diese Verluste sind ebenfalls auf die ungünstigen Wetterbedingungen zurückzuführen, die zu geringem Fruchtansatz und Totalausfällen in vielen Gebieten führten. Interessanterweise wird in Baden-Württemberg, der führenden Region für Pflaumenanbau, eine überdurchschnittliche Ernte erwartet.

Fazit: Die Gemeinschaft und die Zukunft der Obstwirtschaft

Die drastische Reduzierung der Obsternte in Deutschland hat nicht nur wirtschaftliche Auswirkungen, sondern beeinflusst auch die lokale Gemeinschaft. Die Obstbauern stehen vor der Herausforderung, innovative Anbautechniken zu entwickeln und sich an die sich verändernden klimatischen Bedingungen anzupassen. Unterstützende Maßnahmen und ein starkes Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft sind unerlässlich, um die künftige Obsternte zu sichern und die bestehenden Herausforderungen zu bewältigen.

Die aktuelle Situation verdeutlicht die Notwendigkeit eines Umdenkens im Obstanbau und fordert die Branche heraus, neue Wege der Produktion zu ergründen, um auch in schwierigen Zeiten resilient zu bleiben.

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