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Klimaschutz im Biosphärenreservat: Projekte für Artenvielfalt und Wasserrückhalt

Landesumweltminister Armin Willingmann besuchte am Mittwoch die Oranienbaumer Heide, um sich über wichtige Naturschutzprojekte zur Stärkung der Artenvielfalt und Anpassung an den Klimawandel im Biosphärenreservat Mittelelbe zu informieren.

Oranienbaum-Wörlitz/MZ. – Im Rahmen eines Besuchs seiner Sommertour, der unter dem Motto „Artenreiches Sachsen-Anhalt“ steht, informierte sich der Landesumweltminister Armin Willingmann (SPD) am Mittwoch über wichtige Naturschutzprojekte im Biosphärenreservat Mittelelbe. Diese Initiative ist entscheidend, um den Herausforderungen des Klimawandels effektiv zu begegnen und die Vielfalt der ansässigen Flora und Fauna zu bewahren.

Bedeutende Naturschutzprojekte

Willingmann besuchte im Landkreis Wittenberg mehrere Projekte, die auf die Stärkung des Wasserrückhalts und die Verbesserung der Artenvielfalt abzielen. Hierzu zählt ein umfangreiches Vorhaben auf der Kapenwiese, wo durch die Schaffung neuer Stauanlagen der Wasserstand reguliert wird. Diese Maßnahmen führen zu einer positiven Veränderung der Lebensräume für bedrohte Arten wie Kiebitz und Bekassine. Das Projekt wurde mit etwa 440.000 Euro aus Landesmitteln unterstützt und repräsentiert einen Schritt in die richtige Richtung für den Erhalt dieser gefährdeten Vogelarten.

Stärkung der heimischen Arten

In einem weiteren Projekt wird ein Reservoir an heimischen Weiden und Schwarz-Pappeln aufgebaut. Durch die Sammlung von Stecklingen und die Aufzucht von 250 Jungpflanzen wird sichergestellt, dass bei zukünftigen Pflanzmaßnahmen an Flussufern die naturnahen Bestände gefördert werden können. Dies ist von großer Bedeutung, da es bislang häufig an Herkunftszertifikaten mangelte, was die Deckung des Bedarfs aus Baumschulen erschwerte. Mit einer Förderung von rund 12.000 Euro durch das Umweltministerium wird dieser anschauliche Prozess weiter vorangetrieben.

Extensive Weidebewirtschaftung

Ein weiteres Highlight von Willingmanns Tour war die Besichtigung eines Projekts zur extensiven Ganzjahresbeweidung in der Oranienbaumer Heide. Diese Region gehört zu den artenreichsten in Sachsen-Anhalt und umfasst eine Vielzahl von wertvollen Naturschutzflächen, die durch gezielte Weidehaltung mit Rindern und Pferden revived werden. Ziel ist es, stark degradierte Flächen zu renaturieren und so die Artenvielfalt nachhaltig zu fördern. Die Finanzierung dieser Maßnahmen erfolgt teilweise durch erhebliche Mittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds.

Klimawandel als drängende Herausforderung

Minister Willingmann unterstrich die Dringlichkeit, Maßnahmen zum Klimaschutz mit der Anpassung an den Klimawandel zu kombinieren. Die zuletzt erlebten extremen Wetterereignisse, wie Dürren und heftige Regenfälle, sind alarmierende Hinweise auf die Zunahme klimatischer Veränderungen. Die Projekte in der Oranienbaumer Heide sind Teil einer umfassenderen Strategie, die sowohl die Natur schützen als auch die CO2-Emissionen in Sachsen-Anhalt nachhaltig reduzieren will.

Mit solchen Initiativen stellt das Land sicher, dass sowohl die Biodiversität gefördert wird als auch zukunftsfähige Strategien zur Minderung von Klimarisiken entwickelt werden.

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