Alarmierende Wasseranalysen: Nitrat- und Keimbelastung im Grundwasser!

Brunnenwasseranalysen in Waren (Müritz) enthüllen hohe Nitratbelastungen; gesundheitliche Risiken und Analyseergebnisse im Fokus.
Brunnenwasseranalysen in Waren (Müritz) enthüllen hohe Nitratbelastungen; gesundheitliche Risiken und Analyseergebnisse im Fokus. (Symbolbild/MND)

Alarmierende Wasseranalysen: Nitrat- und Keimbelastung im Grundwasser!

Waren (Müritz), Deutschland - In der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es alarmierende Nachrichten zur Wasserqualität. Der Verein VSR-Gewässerschutz hat umfassende Analysen des Brunnenwassers veröffentlicht, die gezeigt haben, dass bei vielen Proben die gesetzlichen Grenzwerte überschritten wurden. Laut Nordkurier wurden in den letzten Jahren insgesamt 435 Wasserproben in verschiedenen Städten, darunter Neubrandenburg und Waren (Müritz), untersucht. Brunnenbesitzer hatten die Möglichkeit, ihre Proben entweder persönlich ins Labor zu bringen oder per Post zu senden.

Das Ziel dieser Untersuchungen war klar: Die Belastungen des Grundwassers zu überprüfen und mögliche gesundheitliche Risiken bei der Nutzung im Garten auszuschließen. Die Ergebnisse sind beunruhigend, denn 15,6 Prozent der untersuchten Brunnen überschreiten den Grenzwert von 50 mg/l für Nitrat, wovon 4,5 Prozent sogar Werte über 100 mg/l aufweisen. Besonders gefährlich ist dies für bestimmte Gemüsesorten, die bei hohen Nitratkonzentrationen viel Nitrat aufnehmen.

Gesundheitliche Gefahren durch hohe Nitratwerte

Die hohe Nitratbelastung im Grundwasser ist in vielen Regionen ein ernsthaftes Problem, das hauptsächlich auf die intensive Landwirtschaft zurückzuführen ist, etwa durch den übermäßigen Einsatz von Düngemitteln. Laut VSR-Gewässerschutz hat unbelastetes Grundwasser normalerweise Werte von unter 8 mg/l. Seine Messungen bestätigen die besorgniserregende Entwicklung: Wo Düngemittel zur Anwendung kommen, steigen die Nitratwerte.

Zusätzlich zu den Nitratbelastungen wurden bei diesen Analysen auch hohe Eisengehalte festgestellt. Rund 27,1 Prozent der Brunnen weisen Eisenwerte über 0,8 mg/l auf, was nicht nur die Wasserqualität beeinträchtigt, sondern auch technische Geräte in Haushalten belasten kann. Eisen kann zu Wasserverfärbungen und Ablagerungen führen, die schwer zu entfernen sind.

Bakterienbelastung und Gefahren im Untergrund

Aber die Probleme hören hier nicht auf. Die Analysen zeigen auch eine besorgniserregende Zunahme an Bakterienbelastungen. Besonders nach Starkregenfällen steigen die Risiken, wie Harald Gülzow, der Physiker und Gewässerschutzexperte, erläutert. Coliforme Keime wurden in jedem vierten Brunnen gefunden, und Escherichia coli wurde sogar in 4,7 Prozent der Proben nachgewiesen. Defekte Abwasserleitungen können der Grund für solch eine Kontamination sein und stellen ein Gesundheitsrisiko dar.

Umso dringlicher erscheint die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität zu ergreifen. Nach Umweltbundesamt müssen die Grenzwerte für Nitrat in Wasserquellen dringend eingehalten werden, insbesondere für Trinkwasser, da hohe Nitratkonzentrationen unter Umständen krebserregende Stoffe erzeugen können. Besonders empfindliche Gruppen wie Säuglinge müssen geschützt werden, denn hohe Nitridgehalte im Magen können den Sauerstofftransport im Blut blockieren und gefährlich werden.

Brunnenbesitzer in der Region sollten sich der Risiken bewusst sein und regelmäßig Analysen durchführen lassen, um ihre Wasserversorgung zu sichern. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung sind auf der Homepage des VSR-Gewässerschutz veröffentlicht und bieten einen wertvollen Einblick in die Qualität des eigenen Wassers.

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OrtWaren (Müritz), Deutschland
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