6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland sind von Lese- und Schreibschwierigkeiten betroffen, was zwölf Prozent der Bevölkerung entspricht. Dies hat laut Prof. Dr. Simone C. Ehmig, Leiterin des Instituts für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen, nichts mit Dummheit zu tun. Schwierige Erfahrungen während der Schulzeit oder längere Fehlzeiten aufgrund von Krankheit können dazu führen, dass Kinder und Jugendliche das Lesen und Schreiben nie richtig erlernen. Personen mit kognitiven Einschränkungen leiden ebenfalls unter geringer Literalität. Besonders gefährdet sind Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien, da ihre Eltern ihnen kaum Unterstützung bieten können und möglicherweise selbst nicht gut lesen und schreiben können.
Um die Lese- und Schreibschwäche zu verbessern, ist es wichtig, dass bereits in jungen Jahren viel vorgelesen wird und Kinder mit Sprache und Buchstaben vertraut gemacht werden. Auch für erwachsene Betroffene gibt es mittlerweile zahlreiche Angebote zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten. Der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. bietet beispielsweise Beratung über das ALFA-Telefon an und vermittelt Lernangebote, insbesondere in Volkshochschulen, kirchlichen Einrichtungen oder Mehrgenerationenhäusern. Darüber hinaus gibt es offene Lernangebote wie Lerntreffs, Lerncafés oder digitale Lernangebote. Es ist wichtig, dass Menschen ohne Lese- und Schreibschwierigkeiten einfühlsam und unterstützend auf Betroffene reagieren, anstatt sie zu diskriminieren.
Die Informationen des Artikels stammen aus der “Apotheken Umschau” und können in der aktuellen Ausgabe 5A/2024 nachgelesen werden. Die “Apotheken Umschau” ist in den meisten Apotheken erhältlich und bietet auch weitere interessante Gesundheits-News auf ihrer Website, sowie auf Facebook, Instagram und YouTube.
Quelle: Wort & Bild Verlagsgruppe – Gesundheitsmeldungen / ots
