Berlin

Die Auswirkung von Cannabiskonsum auf Psyche, Leistung und Konzentration im Beruf

Seit April 2024 ist der Konsum und Besitz von Cannabis in Deutschland in bestimmten Mengen legal. Diese rechtliche Veränderung hat Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche und führt zu Diskussionen über den Umgang mit Cannabis. Der Chefarzt der Oberberg Fachklinik Weserbergland, Dr. med. Maximilian Deest, informiert über die Wirkung von Cannabiskonsum auf die Psyche, die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sowie die möglichen Auswirkungen auf den Arbeitsplatz.

Cannabis kann bereits seit einigen Jahren zu medizinischen Zwecken verwendet werden, beispielsweise zur Behandlung von starken Schmerzen oder Nebenwirkungen einer Chemotherapie. In solchen Fällen ist der Einsatz von Cannabis gerechtfertigt. Jedoch wird Cannabis viel häufiger aus Genussgründen konsumiert. Ein übermäßiger und dauerhafter Konsum kann negative Folgen für die Gesundheit, das soziale Leben und die Arbeit haben.

Dr. Deest betont, dass Cannabiskonsum nachweislich die kognitive Leistungsfähigkeit beeinflusst und zu einer verminderten Reaktionsfähigkeit führen kann. Einschränkungen bei Aufmerksamkeit, Konzentration und Gedächtnis können die Arbeitsfähigkeit in allen Bereichen beeinträchtigen und Fehler sowie eine schnellere Ermüdbarkeit verursachen. Langfristig kann Cannabiskonsum auch die Schlafqualität beeinträchtigen und zu Schlafstörungen führen, was wiederum zu verminderter Konzentration und Belastbarkeit führen kann. Besonders in Berufen, in denen Menschen in Notfällen helfen müssen, schwere Maschinen bedienen, am Straßenverkehr teilnehmen oder feine Arbeiten ausführen müssen, können diese Auswirkungen schwerwiegend sein.

Neben den Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit kann der langfristige Cannabiskonsum auch das Betriebsklima beeinflussen. Personen, die Cannabis konsumieren, nehmen sich selbst möglicherweise anders wahr als ihre Kollegen sie wahrnehmen. Dadurch können Konflikte am Arbeitsplatz entstehen. Zusätzlich können emotionale Reizbarkeit, depressive Verstimmung oder Angstzustände (insbesondere beim Abklingen der berauschenden Wirkung) mögliche Folgen des Konsums sein und zu Konflikten mit Kollegen und Vorgesetzten führen.

Dauerhafter Cannabiskonsum erhöht auch das Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen wie Lungenerkrankungen (auch aufgrund des Tabakkonsums), Krebs, Depressionen, Angststörungen oder Psychosen. Wenn eine Person feststellt, dass sie den Konsum nicht unter Kontrolle hat, sich ständig Gedanken um das Rauchen von Cannabis macht, soziale Kontakte vernachlässigt oder Probleme am Arbeitsplatz hat, wird empfohlen, ärztlichen Rat einzuholen. Die Experten der Oberberg Fachklinik Weserbergland sind auf Suchterkrankungen spezialisiert und können beurteilen, ob eine Abhängigkeit vorliegt und welche therapeutischen Maßnahmen sinnvoll sind.

Die Oberberg Gruppe, mit Hauptsitz in Berlin, ist eine vor über 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einem Netzwerk von Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie in ganz Deutschland. Die Kliniken bieten individuelle, intensive und innovative Therapiesettings für Erwachsene, Jugendliche und Kinder an. Darüber hinaus gibt es Oberberg City Centers, korrespondierende Therapeuten und Selbsthilfegruppen im ganzen Land. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Website der Oberberg Fachklinik Weserbergland.



Quelle: Oberberg Kliniken / ots

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