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Chancengerechtigkeit für Kinder: Neues Präventionsmodell in SH gestartet

Schleswig-Holstein startet ab 2025 das Modellvorhaben „Kommunale Präventionsketten“, um die Folgen von Kinderarmut zu bekämpfen und durch bessere Vernetzung von Jugend-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen Chancengleichheit für betroffene Kinder und Jugendliche zu fördern.

Die Bedeutung von kommunaler Zusammenarbeit im Kampf gegen Kinderarmut

In Schleswig-Holstein lebt jedes fünfte Kind unterhalb der Armutsgrenze, was zu eingeschränkten Möglichkeiten für Teilhabe und Bildung führt. Um diese ungünstigen Bedingungen zu verändern, hat das Land ein neues Initiativprojekt ins Leben gerufen. Dieses Modellvorhaben, bekannt als „Kommunale Präventionsketten“, hat das Ziel, die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche zu verbessern. Es soll insbesondere die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen und Akteuren auf kommunaler Ebene stärken.

Gemeinsame Anstrengungen für eine bessere Zukunft

Die Arbeit in Kommunen wird von einem interdisziplinären Ansatz geprägt. Die Ministerien für Soziales, Gesundheit und Bildung haben erkannt, dass die vielfältigen Herausforderungen in der Bekämpfung von Kinderarmut nur durch umfassende Kooperation gelöst werden können. Warum ist das wichtig? Weil Kinder, die in Armut aufwachsen, nicht nur schlechte Bildungs- und Teilhabechancen haben, sondern auch ein höheres Risiko tragen, als Erwachsene selbst arm zu sein. Ein enges Zusammenwirken von Jugendämtern, Schulen, Beratungsstellen und anderen relevanten Einrichtungen kann diesen Teufelskreis durchbrechen.

Finanzielle Unterstützung für lokale Initiativen

Die Landesregierung unterstützt die Modellstandorte mit jährlichen Förderungen von bis zu 100.000 Euro über drei Jahre. Damit soll sichergestellt werden, dass Maßnahmen gezielt entwickelt und umgesetzt werden können. „Wir wollen gutes Aufwachsen für alle Kinder ermöglichen. Changieren, Teilhabe und Gerechtigkeit müssen Hand in Hand gehen“, betont Sozialstaatssekretär Johannes Albig.

Integration über Lebensphasen hinweg

Das Besondere an diesem Ansatz ist, dass alle Lebensphasen eines Kindes, vom Säuglingsalter bis zum Übergang in den Beruf, Berücksichtigung finden. Unterstützungsziele sind unter anderem die Förderung kostenfreier Freizeitangebote und die Etablierung wohnortnaher Beratungsstellen. „Die Lebensrealitäten der Kinder müssen in unsere Angebote einfließen“, erklärt Dr. Dorit Stenke, Bildungsstaatssekretärin.

Der Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit

Das Landeskonzept wurde von der Fachhochschule Kiel unter der Leitung von Professorin Carmen Hack entwickelt. Es handelt sich um ein bundesweit einmaliges Projekt, das von Anfang an eine enge Zusammenarbeit zwischen drei Ministerien vorsah. Das innovative Verfahren berücksichtigt die tatsächlichen Bedürfnisse vor Ort und führt eine Vielzahl von Angeboten aus den Bereichen Jugend, Soziales und Gesundheit zusammen. Hierdurch entsteht eine Chance, Lücken im Unterstützungssystem gezielt zu schließen.

Ein Schritt in die richtige Richtung

Die „Kommunalen Präventionsketten“ repräsentieren nicht nur einen konkreten Handlungsansatz gegen Kinderarmut, sondern auch einen bedeutenden Trend zu erweiterten Kooperationen zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren. So wird eine zielgerichtete, effiziente Nutzung öffentlicher Mittel angestrebt, um nachhaltig positive Effekte für das Aufwachsen von Kindern in Schleswig-Holstein zu bewirken. Die Initiative ist ein Beispiel dafür, wie gesellschaftliche Verantwortung kollektiv getragen werden kann.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Landes, wo eine umfassende Übersicht über das Projekt und die Möglichkeiten für Kommunen bereitgestellt wird.

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