Coburg

Finanzielle Durststrecke: Coburgs Brunnen bleiben trocken

Die Stadt Coburg hat im August 2023 aus finanziellen Gründen beschlossen, die historischen Springbrunnen im Stadtzentrum abzuschalten, was aufgrund der angespann-ten Haushaltslage und der Notwendigkeit, jährlich 3,5 Millionen Euro einzusparen, sowohl auf Verständnis als auch auf Unmut in der Bevölkerung stößt, da die Fontänen in Zeiten extremer Hitze für dringend benötigte Abkühlung sorgten.

Die Stadt Coburg sieht sich aufgrund einer anspruchsvollen finanziellen Situation gezwungen, Einsparungen vorzunehmen, die sich auch auf die städtische Infrastruktur auswirken. Besonders auffällig ist die Entscheidung, die beliebten Springbrunnen auf dem Marktplatz und in den Parks der Stadt abzuschalten, was nicht nur die Atmosphäre in Coburg verändert, sondern auch die Lebensqualität für die Bürger beeinträchtigen könnte.

Kürzungen bei freiwilligen Leistungen

Die Stadt muss jährlich dreieinhalb Millionen Euro einsparen, wie Stadtsprecher Louay Yassin erklärt. Ein Großteil dieser Einsparungen erfolgt im Hintergrund, sodass die Bevölkerung nicht unmittelbar davon betroffen ist. Doch die Notwendigkeit, auch die freiwilligen Leistungen zu kürzen, hat zur Folge, dass der Springbrunnen im Herzen der Stadt nicht mehr sprudelt. Dies zeigt, wie weitreichend die finanziellen Schwierigkeiten viele Städte in Deutschland betreffen, einschließlich größerer Orte wie München und Erlangen, die sogar noch mehr Einsparungen vornehmen müssen.

Bedeutung der Springbrunnen für die Bevölkerung

Der Verzicht auf die Wasserfontänen hat direkte Auswirkungen auf das Stadtbild und die Lebensqualität der Coburger. Diese Brunnen, die nicht nur zur Kühlung in den heißen Sommermonaten dienen, sondern auch als Treffpunkte für Familien und Freunde fungieren, fehlen vielen Bürgerinnen und Bürgern. Eine junge Frau auf dem Marktplatz bringt es auf den Punkt: „Wenn man sparen muss, ist das eben so, aber es fehlt schon etwas.“ Während die ältere Generation die Ruhe und den Erholungsort, den die Brunnen bieten, vermisst, bekommen die Einsparungen nicht nur Zustimmung. Aspekte des Klimawandels werden ebenfalls in die Diskussion integriert, da die Hitzeperiode in der Stadt zunehmend unangenehm für die Bevölkerung wird.

Kommunale Reaktionen auf den Sparkurs

Einige Mitglieder des Stadtrats, wie der Grünen-Stadtrat Wolfgang Weiß, zeigen zwar Verständnis für die notwendigen Einsparungen, äußern jedoch Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf die Freizeitgestaltung und das Stadtklima. „Die Springbrunnen bringen eine merkliche Abkühlung und erhöhen die Aufenthaltsqualität“, erklärt Weiß. In Gesprächen mit den Stadtoberen möchte er darauf hinwirken, dass mindestens der Brunnen auf dem Marktplatz im kommenden Sommer wieder sprudelt.

Alternative Erfrischungsmöglichkeiten

Glücklicherweise müssen die Coburger und Touristen nicht vollständig ohne Erfrischung auskommen. Die Stadt verfügt über 15 Trinkwasserbrunnen, die weiterhin für eine kostenlose Wasserversorgung sorgen. Diese Brunnen spielen eine wichtige Rolle im Hitzeaktionsplan Coburgs und bieten eine wertvolle Abkühlungsmöglichkeit. Die Standorte sind günstig gewählt, um den Bürgern auch an heißen Tagen jederzeit Zugang zu frischem Wasser zu ermöglichen.

Ausblick auf die Zukunft

Trotz der aktuellen Herausforderungen hofft die Stadt, dass die Situation sich in den kommenden Jahren verbessert. Die regelmäßige Wartung der Springbrunnen lässt darauf hoffen, dass diese in Zukunft vielleicht wieder sprudeln können, sollten sich die Einnahmen aus der Gewerbesteuer stabilisieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die finanzielle Lage entwickeln wird und ob die Stadt Coburg bald wieder in der Lage sein wird, in die Lebensqualität ihrer Bürger zu investieren.

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