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Die Sensation in Belkau: Erste Landwirtschaftssiedlung der Altmark entdeckt

Archäologen haben bei Ausgrabungen vor dem Bau der Autobahn in der Nähe von Belkau, Altmark, eine 7000 Jahre alte Bauernsiedlung entdeckt, die das bestehende Wissen über die Linearbandkeramische Kultur herausfordert, da sie zeigt, dass die ersten Farmer Schwarzerdegebiete bevorzugten, anstatt sich wie bisher angenommen auf Lössböden anzusiedeln.

Bedeutende Entdeckung in der Altmark: Steinzeitliche Siedlung auf Schwarzerde gefunden

Die Archäologie in Deutschland macht einen aufregenden Schritt nach vorn. In der Altmark wurde eine 7000 Jahre alte Siedlung entdeckt, die das Verständnis der frühen Landwirtschaft in dieser Region neu definiert. Archäologen haben bei Ausgrabungen für den Neubau der Bundesstraße 14 in der Nähe von Belkau, unweit von Stendal, bemerkenswerte Funde gemacht. Diese Entdeckung könnte nicht nur einen Wissensgewinn für die Archäologie darstellen, sondern auch eine neue Perspektive auf die Lebensweise unserer Vorfahren bieten.

Fundort und erste Erkenntnisse

Insgesamt wurden bislang die Umrisse von vier Häusern freigelegt, die eine Fläche von etwa 5000 Quadratmetern einnehmen. Die Siedler wählten eine Stelle auf Schwarz-boden, der sich durch seinen hohen Humusgehalt auszeichnet, als Grundlage für ihre Siedlung anstelle des typischeren Lössbodens. “Diese Erkenntnis stellt unser bisheriges Wissen in Frage”, so die Archäologin und Projektkoordinatorin Johanna Schüler.

Die Gebäude in dieser frühen Gemeinschaft waren zwischen 6 und 7 Metern breit und etwa 30 Meter lang. Für die Konstruktion der Wände wurde lehmiger Boden aus dem Untergrund entnommen, um die Häuser besser zu isolieren. “Die Siedler verwendeten Ton aus der Umgebung, um die Wände zu verputzen”, erklärte Mariola Raczkowska-Jones, die Grabungsleiterin.

Auswirkungen auf die Wissenschaft und Gesellschaft

Die Entdeckung ist nicht nur eine wissenschaftliche Sensation, sondern hat auch Auswirkungen auf das lokale und regionale Verständnis der archäologischen Historie. Bisher nahm man an, dass die ersten Bauern in der Altmark hauptsächlich die Lössböden bevorzugten, die bekanntlich hochgradig fruchtbar sind. „Diese neue Information könnte unser Wissen über die landwirtschaftlichen Praktiken und Lebensweisen der ersten Siedler revolutionieren“, so die Archäologin Susanne Friederich.

Darüber hinaus betont diese Entdeckung die Bedeutung der Altmark als archäologischen Standort und macht die Region potenziell zu einem Zentrum für weitere Forschungsprojekte. Die damit verbundenen wissenschaftlichen Aktivitäten könnten das Interesse an der Region steigern und somit die kommunale Identität und das Erbe fördern.

Zusammenfassung und zukünftige Forschungen

Die Funde in der Altmark eröffnen neue Perspektiven auf die Linearbandkeramische Kultur und die frühen landwirtschaftlichen Praktiken in Norddeutschland. Sie zeigen zudem die Anpassungsfähigkeit der Siedler an verschiedene Bodenarten, was auf komplexere Überlegungen zur Flächennutzung hindeutet.

Die Ergebnisse dieser Ausgrabungen werden sicherlich weitere Forschung und Diskussion anregen, um die Lebensweise dieser frühen Bauern zu ergründen. Die Entdeckung könnte als Schlüssel zur Rekonstruktion ihrer sozialen und wirtschaftlichen Strukturen dienen und so das Verständnis über eine der frühesten Formen menschlicher Siedlungen in Deutschland erweitern.

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