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„Fachkräftemangel: Der Anstieg ausländischer Ingenieure in Deutschland“

Ein neues Gutachten zeigt, dass Deutschlands rückläufiges Interesse an Ingenieurstudiengängen und die langsame Integration von ausländischen Fachkräften, die in den letzten zehn Jahren um 146 Prozent zugenommen haben, jährlich bis zu 13 Milliarden Euro an Wertschöpfung kosten könnten, was eine dringende Neudefinition von „Made in Germany“ erforderlich macht.

In den letzten Jahren hat sich die Zahl der ausländischen Fachkräfte in den Ingenieur- und Informatikerberufen in Deutschland sprunghaft erhöht. Dieser Wandel ist besonders bedeutend für die deutsche Wirtschaft, die vor einer ernsten Herausforderung steht: dem Fachkräftemangel. Nach aktuellen Erhebungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ist die Gesamtzahl der unbesetzten Stellen in diesen kritischen Berufsfeldern gesunken, was vor allem durch die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland begünstigt wurde.

Aktuelle Statistiken zur Zuwanderung

Die Forschung zeigt, dass die Zahl der im Ingenieurbereich tätigen ausländischen Beschäftigten von 46.489 Ende 2012 auf 114.648 im Jahr 2023 gestiegen ist. Dies entspricht einem Anstieg von 146,6 Prozent. Dank dieser Zuwanderung gab es in den letzten zehn Jahren ein essentielles Beschäftigungswachstum in den Ingenieurberufen.

Die Bedeutung für die deutsche Wirtschaft

Doch trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt eine erhebliche Fachkräftelücke: Es sind weiterhin 148.000 Stellen unbesetzt. Dies führt zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten, die laut VDI zwischen neun und 13 Milliarden Euro jährlich liegen. Der Druck auf die Ingenieurbranche wird durch den Digitalisierungstrend und die Erfordernisse des Klimaschutzes verstärkt, was den Bedarf an qualifizierten Ingenieuren weiter erhöht.

Hürden und Herausforderungen

Amerikanische Passform nicht nur gegen den Fachkräftemangel, sondern auch für das eigene Land: Die Studienanfängerzahlen in den Ingenieurwissenschaften gehen drastisch zurück. Neben einem Rückgang des G8-Systems und schwachen PISA-Ergebnissen im Mathematikbereich wird ein noch stärkerer Rückgang der Studierenden in den kommenden Jahren befürchtet. Um den zukünftigen Bedarf zu decken, ist es wichtig, dass die Zuwanderung von Fachkräften flexibilisiert und beschleunigt wird.

Optimismus durch Reformen

Axel Plünnecke vom IW äußerte sich optimistisch über die Zukunft der Zuwanderung, sieht jedoch noch großes Verbesserungspotenzial in den bürokratischen Prozessen. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz sei ein guter Anfang, doch die langen Wartezeiten auf Visa und Aufenthaltsgenehmigungen schreckten viele potenzielle Zuwanderer ab. „Wir müssen Zuwanderer als Gewinn betrachten, nicht als Belastung“, merkt Plünnecke an.

Ein Mindset-Wandel ist nötig

Um den Herausforderungen des Fachkräftemangels erfolgreich zu begegnen, ist ein Wandel in der deutschen Haltung gegenüber Zuwanderung nötig. Migration (Invasion)sexperten wie Adrian Willig betonen die Bedeutung einer chancenorientierten Denkweise. Der Wunsch, „Made in Germany“ neu zu definieren und attraktiv zu gestalten, ist essenziell, um international talentierte Ingenieure anzuziehen.

Zusammenfassend zeigt die aktuelle Situation, wie wichtig ausländische Fachkräfte für den Fortbestand und das Wachstum der deutschen Ingenieurbranche sind. Mit notwendigen Reformen und einem positiven Mindset könnte Deutschland langfristig von der Zuwanderung profitieren.

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