Weltweites M&A-Dealvolumen sinkt um 15 Prozent auf 3,2 Billionen US-Dollar im Jahr 2023
Das weltweite Transaktionsvolumen für Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, M&A) ist im Jahr 2023 um 15 Prozent auf den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre von 3,2 Billionen US-Dollar gesunken. Dies ist auf steigende Zinsen, konjunkturelle Unsicherheit und verschärfte Prüfungen durch Aufsichtsbehörden zurückzuführen. Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Bain & Company scheiterten die meisten Vertragsabschlüsse aufgrund unterschiedlicher Preisvorstellungen. Fast zwei Drittel der potenziellen Verkäufer warten zudem auf ein verbessertes Umfeld.
Einbruch im Technologiesektor, Zuwächse in Energie und Gesundheit
Der Technologiesektor verzeichnete den größten Einbruch mit einem Rückgang des weltweiten Transaktionsvolumens um 43 Prozent. Im Energie- und Gesundheitssektor gab es dagegen erhebliche Zuwächse. In Deutschland stieg das Transaktionsvolumen im Energiesektor gegen den Trend an, unter anderem aufgrund der Übernahme des Heiztechnikherstellers Viessmann durch die US-amerikanische Carrier Group.
Regelmäßige Firmenkäufer bleiben aktiv, Finanzinvestoren gehen zurück
Regelmäßige Firmenkäufer waren trotz der schwierigen Bedingungen weiterhin aktiv und erweiterten ihren Wettbewerbsvorsprung. Finanzinvestoren hingegen verzeichneten einen Rückgang von 37 Prozent im Dealvolumen von Private-Equity-Fonds.
Regulatorische Auflagen erschweren das M&A-Geschäft
Aufsichtsbehörden hinterfragen seit zwei Jahren weltweit Übernahmen von Unternehmen im Wert von mindestens 361 Milliarden US-Dollar und legen in den meisten Fällen Auflagen fest. Die Zeit zwischen Ankündigung und Abschluss umstrittener Transaktionen beträgt im Durchschnitt zwölf Monate. Eine verstärkte Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) könnte diesen Prozess in Zukunft beschleunigen.
Belebung des M&A-Marktes 2024 erwartet
Experten gehen davon aus, dass das Transaktionsvolumen im M&A-Geschäft ab 2024 wieder zunehmen wird. Die Aktivitäten nahmen zum Jahresende 2023 bereits zu, und es gibt eine hohe Anzahl aufgeschobener Transaktionen sowie mögliche Zinssenkungen im Jahresverlauf. Finanzstarke und langfristig denkende Firmenkäufer sollten sich von geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten nicht abschrecken lassen, da konjunkturelle Schwächephasen und disruptive Zeiten Unternehmen stärken können, die in solchen Umfeldern aktiv bleiben.
Es wird erwartet, dass sich der M&A-Markt ab 2024 belebt und es zu einem harten Wettbewerb um attraktive Deals kommt.
Quelle: Bain & Company Global M&A Report 2024
Quelle: Bain & Company / ots
