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Studenten als Straßenbahnfahrer: Ein neuer Weg gegen Personalengpässe

Verkehrsbetriebe in Deutschland, darunter die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft in Mannheim, setzen verstärkt Studenten als Straßenbahnfahrer ein, um Personalengpässe zu überwinden und gleichzeitig einen Beitrag zur Mobilitätswende und zum Klimaschutz zu leisten.

Ein neuer Ansatz im Nahverkehr

In den letzten Jahren wurde der Mangel an Fachkräften in der Verkehrsbetrieb-Branche zunehmend spürbar. Um diese Engpässe zu beheben, setzen Verkehrsunternehmen in Deutschland, wie die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (rnv), Studenten als Straßenbahnfahrer ein. Dies geschieht in mehreren Städten, darunter Mannheim, Magdeburg, Dresden und Nürnberg, und symbolisiert einen bedeutenden Wandel in der Personalpolitik der Branche.

Die Herausforderungen des Fachkräftemangels

Der Fachkräftemangel stellt eine ernsthafte Herausforderung dar, die durch aktuelle wirtschaftliche Bedingungen verschärft wird. Die Unternehmen reagieren darauf, indem sie innovative Lösungen suchen. Besonders im Verkehrswesen wird die Notwendigkeit, die Personaldecke zu erweitern, immer deutlicher, um den Anforderungen an Klimaschutz, Verkehrssicherheit und einer modernen Mobilitätswende gerecht zu werden. Ein Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) betont: „Personal ist knapp und jeder Hebel wird betätigt, um diese Knappheiten zu überwinden.“

Studenten als neue Fahrer – Eine Chance für beide Seiten

Die Integration von Studenten als Aushilfsfahrer bietet sowohl den Unternehmen als auch den jungen Fahrern zahlreiche Vorteile. Die rnv in Mannheim bildet seit den 1990er Jahren Studenten aus. Die Ausbildung ist auf zwei Monate verkürzt, jedoch bleiben die theoretischen und praktischen Inhalte gleichwertig mit denen für Quereinsteiger. Dies ermöglicht Studenten, wertvolle Erfahrung zu sammeln und gleichzeitig einen finanziellen Verdienst zu erzielen. Zudem ist der Stundenlohn mit 18,56 Euro für die Fahrer attraktiv und liegt über dem gesetzlichen Mindestlohn.

Die Auswirkungen auf die Mobilität

Mit über 17.300 registrierten Tramfahrern bundesweit ist die Strategie, Studenten in den Dienst zu stellen, ein vielversprechender Ansatz, um die Mobilität in urbanen Regionen zu verbessern. Diese Initiative könnte nicht nur den akuten Personalmangel mildern, sondern auch dazu beitragen, das öffentliche Verkehrssystem insgesamt attraktiver zu gestalten. Die rnv vermeldet etwa 25 Studenten, die aktuell als Straßenbahnfahrer eingesetzt werden.

Zukunftsperspektiven für den Nahverkehr

Die Anpassung an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes und die Tatsache, dass Verkehrsbetriebe nun aktiv um junge Talente werben, zeigt einen Trend hin zu flexibleren Arbeitsmodellen. Dies könnte nicht nur langfristig helfen, den Lehrauftrag der Verkehrsbetriebe zu stärken, sondern auch dazu beitragen, die Attraktivität des Berufs zu erhöhen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Entwicklungen auf die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Deutschland auswirken werden.

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