Erlangen-Höchstadt

Neue Forschungseinrichtung in Sri Lanka kämpft gegen Nierenerkrankungen

Das Uniklinikum Erlangen unterstützt seit 2018 mit seinem Forschungsteam und Partnern aus Deutschland ein neues Forschungszentrum im National Hospital Kandy, Sri Lanka, um den Ursachen und Risikofaktoren für die steigenden chronischen Nierenerkrankungen in der Region auf den Grund zu gehen, was für die Gesundheit tausender Betroffener von großer Bedeutung ist.

Forschung zur Bekämpfung von Nierenerkrankungen in Sri Lanka

Ein neues Forschungszentrum in Sri Lanka widmet sich der Untersuchung chronischer Nierenerkrankungen, die zunehmend zur Besorgnis führen. Deutsche Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen leisten eine bedeutende Unterstützung für diese Initiative, die potenzielle Lösungen für ein wachsendes globales Gesundheitsproblem sucht.

Globale Gesundheitskrise erkennen

Ärzte aus verschiedenen Teilen der Welt beobachten seit zwei Jahrzehnten einen alarmierenden Anstieg von chronischen Nierenerkrankungen, insbesondere in Ländern rund um den Äquator. Dies wirft die Frage nach den Ursachen auf, die bisher nicht vollständig ergründet sind. Prof. Dr. Christoph Daniel, Leiter des Nephropathologischen Forschungslabors am Uniklinikum Erlangen, betont, dass ein gemeinsames Ziel der internationalen Zusammenarbeit die Identifizierung von Risikofaktoren für diese Erkrankungen ist.

Partnerschaft mit dem National Hospital Kandy

Das Uniklinikum Erlangen, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Charité – Universitätsmedizin Berlin arbeiten nun eng mit dem National Hospital Kandy zusammen. Prof. Daniel ist überzeugt, dass die Entdeckung der Ursachen von Nierenerkrankungen der erste Schritt zur Prävention und möglichen Heilung ist. In den letzten 20 Jahren sind in Sri Lanka etwa 20.000 Menschen an CKDu (Chronic Kidney Disease of Unknown etiology) verstorben, und viele weitere sind betroffen.

Herausforderungen bei der Erforschung von CKDu

Ein beunruhigendes Merkmal von CKDu ist ihre Verbreitung in heißen Regionen, wo Faktoren wie Hitzestress, Trinkwasserqualität und Dehydrierung in Betracht gezogen werden. „Es gibt auch Hinweise darauf, dass organische Giftstoffe und Infektionskrankheiten eine Rolle spielen könnten“, erläutert Prof. Daniel weiter. Die Erforschung dieser komplexen Ursachen ist essentiell, um die Dynamik dieser Erkrankung besser zu verstehen.

Aufbau eines internationalen Forschungsnetzwerks

Im Jahr 2018 wurde das neue Forschungszentrum im National Hospital Kandy eröffnet und seither hat es sich durch engagierte Feldforschung einen Namen gemacht. Die Vernetzung und Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene ist entscheidend, um das Zentrum zu einem führenden Standort in der CKDu-Forschung auszubauen. Unterstützung für strukturelle und pädagogische Maßnahmen wird gebraucht, um die Ziele der Forschung zu erreichen.

Das Team hinter der Initiative

Das internationale Team setzt sich aus renommierten Experten zusammen, darunter auch Prof. Dr. Kerstin Amann und Prof. Daniel vom Uniklinikum Erlangen, sowie Fachleuten aus der Geologie und Biochemie der University of Peradeniya in Sri Lanka. Diese Kooperation zeigt, wie multidisziplinäre Ansätze zur Bewältigung kritischer gesundheitlicher Herausforderungen beitragen können.

Die Forschung zur Bekämpfung von CKDu ist nicht nur auf Sri Lanka von Bedeutung, sondern spiegelt auch ein weltweites Trend in der Gesundheitsforschung wider. Entscheidend wird sein, wie die Ergebnisse der Forschung in präventive Maßnahmen umgesetzt werden, um zukünftige Krankheitsausbrüche zu verhindern und betroffenen Gemeinschaften zu helfen.

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