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Studie IN EXTREMIS-LASTE: Mechanische Reperfusion für Schlaganfallpatienten mit großen Hirngewebeverschlüssen

Eine bahnbrechende Studie, koordiniert vom Universitätsklinikum Montpellier in Frankreich, hat wichtige Erkenntnisse zur Schlaganfallforschung enthüllt. Die internationale Studie mit dem Namen IN EXTREMIS-LASTE wurde im renommierten New England Journal of Medicine veröffentlicht. Unter der Leitung von Professor Vincent Costalat und Dr. Caroline Arquizan vom Universitätsklinikum Montpellier und weiteren Experten aus Frankreich und den USA, könnte die Studie die Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall revolutionieren.

Die Studie, bekannt als LArge Stroke Therapy Evaluation (LASTE), war eine prospektive, randomisierte und kontrollierte Untersuchung. Sie hat gezeigt, dass selbst Patienten mit großen Bereichen von angeblich totem Hirngewebe, die mit modernsten bildgebenden Verfahren untersucht wurden, von einer mechanischen Wiederherstellung des Blutflusses profitieren können.

Bislang haben Ärzte bei der Anwendung der mechanischen Thrombektomie, einem Verfahren zur Wiederherstellung des Blutflusses bei Schlaganfallpatienten, nur Patienten mit begrenzter Hirnschädigung ausgewählt. Dies basierte auf der Annahme, dass die Wiederherstellung des Blutflusses in großen Bereichen des irreversibel geschädigten Gehirns nutzlos oder möglicherweise sogar schädlich sein könnte. Die neue Studie widerlegt diese Annahme.

Das internationale Netzwerk von Schlaganfallzentren unter der Leitung des Universitätsklinikums Montpellier führte die multizentrische Therapiestudie über einen Zeitraum von drei Jahren in Frankreich und Spanien durch. Das Ziel war es, Patienten auszuwählen, bei denen ein großer Gefäßverschluss innerhalb von 7 Stunden nach dem Schlaganfall festgestellt wurde und die als aussichtslos galten. Die Studie sollte die Hypothese testen, ob die Wiederherstellung des Blutflusses in sogenanntem totem Hirngewebe nicht nur das Überleben, sondern auch die funktionale Erholung verbessern kann.

Die Studie LASTE und weitere ähnliche Studien namens MOSTE wurden durch einen nicht zweckgebundenen Industriezuschuss finanziert, der von fünf Industriepartnern unterstützt wurde.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten erhebliche Auswirkungen auf die Schlaganfallbehandlung haben und zeigen, dass eine mechanische Wiederherstellung des Blutflusses auch bei großen Bereichen von totem Hirngewebe von Vorteil sein kann. Diese Erkenntnisse haben das Potenzial, die gängige Praxis zu verändern und Schlaganfallpatienten neue Hoffnung auf eine bessere funktionale Erholung zu geben.



Quelle: CHU de Montpellier / ots

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