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Maria und die Menschenwürde: Festakt im Fuldaer Dom am Mariä Himmelfahrt

Am Donnerstagabend feierten zahlreiche Gläubige unter der Leitung von Bischof Dr. Michael Gerber im Fuldaer Dom das Hochfest Mariä Himmelfahrt mit einem festlichen Pontifikalamt und einer traditionsreichen Lichterprozession, die die Bedeutung der Menschenwürde in den Mittelpunkt stellte und an das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland erinnerte.

Ein Fest der Menschenwürde in Fulda

Fulda – Das Hochfest Mariä Himmelfahrt wurde am vergangenen Donnerstagabend im Fuldaer Dom mit einem feierlichen Pontifikalamt und einer eindrucksvollen Lichterprozession gefeiert. Zahlreiche Gläubige versammelten sich unter der Leitung von Bischof Dr. Michael Gerber, um sowohl der religiösen Tradition als auch der Bedeutung der Menschenwürde in der heutigen Gesellschaft Ausdruck zu verleihen.

Ein Blick auf die Würde des Menschen

Bischof Gerber erinnerte in seiner Predigt an den ersten Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ In einer Zeit, die von Konflikten und Polarisierung geprägt ist, forderte er die Anwesenden auf, das „marianische“ Verständnis der Menschenwertschätzung in den Mittelpunkt zu stellen. „Wir sollten Schatzsucher mit den Augen Marias werden“, betonte der Bischof, der die Anwesenden dazu ermutigte, in jedem Menschen das wertvolle Potenzial zu erkennen.

Traditionelle Lichterprozession

Im Anschluss an den Gottesdienst fand die traditionelle Lichterprozession statt. Mit Kerzen in den Händen zogen die Gläubigen in der Dämmerung aus dem Dom heraus. Dieser feierliche Zug führte über die Johannes-Dyba-Allee und die Pauluspromenade in den malerischen Schlossgarten, wo die Lichter auf der Treppe vor der Orangerie eine besinnliche Atmosphäre schufen. Diese Zeremonie verdeutlichte nicht nur den spirituellen Gehalt des Festes, sondern auch das Gemeinschaftsgefühl der Gläubigen.

Bedeutung des Festes

Mariä Himmelfahrt ist das älteste Marienfest und damit tief in der christlichen Tradition verwurzelt. Der Fuldaer Dom hat eine besondere Beziehung zu diesem Fest, da der Hochaltar der Gottesmutter Maria geweiht ist. Es gibt einen eindrucksvollen Bildstock, der Maria darstellt und den Gläubigen als Symbol der Hoffnung und Würde dient.

Ein Aufruf zur Wertschätzung und Hilfsbereitschaft

Gerber wies darauf hin, dass die christliche Gemeinschaft in der Vergangenheit oft gewaltsamen Verfolgungen ausgesetzt war, aber durch Zusammenhalt und gegenseitige Wertschätzung wachsen konnte. „Hier wird eine Form der Wertschätzung gelebt, die auch in unserer Zeit kulturprägend sein kann“, sagte der Bischof. Er ermutigte die Anwesenden, in der Begegnung mit Maria das eigene Menschenbild zu hinterfragen und einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern. Dies zu leben, sei nicht nur eine religiöse Pflicht, sondern eine ethische Verantwortung in unserer Gesellschaft.

Das Fest Mariä Himmelfahrt in Fulda hat somit nicht nur eine religiöse Dimension, sondern stellt durch die Auseinandersetzung mit der Menschenwürde auch eine wichtige gesellschaftliche Botschaft dar. In einer Zeit, in der die Herausforderungen in den sozialen Medien und im globalen Kontext anhalten, bleibt der Aufruf zur Wertschätzung und gegenseitigen Unterstützung von höchster Bedeutung.

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