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Mitarbeitendenfürsorge im Fachkräftemangel: Ein Blick auf innovative Lösungen

Das Institut für Psycho-Soziale Gesundheit (IPSG) hat vor kurzem bemerkenswerte Veranstaltungen anlässlich seines 30-jährigen Bestehens durchgeführt. Eine der zentralen Diskussionen widmete sich dem Thema „Wie gelingt Mitarbeitendenfürsorge in Zeiten des Fachkräftemangels?“ Dieses Thema hat nicht nur für soziale Berufe, sondern auch für die gesamte Gesellschaft hohe Bedeutung.

Wertschätzende Führung im Mittelpunkt

Die Podiumsdiskussion brachte fachkundige Stimmen zusammen, darunter Christian Kuhn vom Verein für Sozialpädagogische Jugendbetreuung und Steffen Tauss von der Brose Gruppe. Auch Prof. Dr. Christiane Alberternst, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Coburg, und Pia Keller, die Institutsleitung des IPSG, bereicherten die Runde. Moderiert von Carola Gollub, Geschäftsführer des IPSG, stellten die Experten die zentrale Rolle einer wertschätzenden Führung heraus.

Eine gute und klare Kommunikation sowie eine positive Arbeitsatmosphäre wurden als grundlegend für die Mitarbeitendenfürsorge identifiziert. Insbesondere für Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe, wo emotionale Belastungen hoch sind, spielt die Unterstützung durch die Führungsebene eine wichtige Rolle. Kuhn und Tauss betonten, wie essenziell es sei, Krisenpläne und Beratungsangebote zu schaffen, um die Fachkräfte in ihrer wichtigen Tätigkeit zu unterstützen.

Das Jubiläum des Instituts

Das IPSG wurde 1993 gegründet und ist das einzige An-Institut der Hochschule Coburg. Mit seiner starken Ausrichtung auf die psychosoziale Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien hat sich das Institut zu einer Schlüsselressource im Bereich der Klinischen Sozialarbeit entwickelt. Professor Dr. Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg, hob in seinen Worten die markante Entwicklung des Instituts hervor, das heute aus 70 Fachkräften besteht, viele von ihnen AbsolventInnen der Hochschule.

Austausch zwischen Theorie und Praxis

Prof. Dr. Hellen Gross, Dekanin der Fakultät Soziale Arbeit, betonte die wertvolle Kooperation zwischen der Hochschule und dem IPSG. Jedes Jahr absolvieren Studierende ihr Praxissemester am IPSG. Die enge Zusammenarbeit ermöglicht es, einen direkten Bezug zwischen theoretischem Wissen und praktischen Anwendungen zu schaffen. Diese Symbiose trägt wesentlich zur Verbesserung der Lebensbedingungen für viele betroffene Menschen bei.

Aktuelle Herausforderungen in der Sozialen Arbeit

Der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit ist ein drängendes Thema. Dabei stellte sich die Frage, ob dieser Mangel tatsächlich existent ist oder ob es eher an den Arbeitsbedingungen liegt, die weniger attraktiv für neue Fachkräfte sind. Pia Keller stellte fest, dass gerade im Bereich der stationären Hilfen die Rekrutierung von Fachkräften eine größere Herausforderung darstellt als in anderen Bereichen.

Als Lösungen wurden verschiedene Ansätze diskutiert, wie z.B. die Förderung einer Kultur der Wertschätzung, konstruktive Feedbackgespräche und die Gestaltungsfreiheit für Mitarbeitende. Durch diese Maßnahmen können sowohl die emotionale Bindung an das Unternehmen als auch die langfristige Zufriedenheit der Fachkräfte gefördert werden.

Schlussfolgerung

Insgesamt zeigt das 30-jährige Bestehen des IPSG, wie wichtig es ist, gemeinsam an der Verbesserung der Lebensbedingungen von sozial benachteiligten Gruppen zu arbeiten. Die Diskussion über Mitarbeitendenfürsorge unterstreicht die Notwendigkeit, den Fokus nicht nur auf die Klienten, sondern auch auf die Mitarbeitenden zu richten, um die Nachhaltigkeit in der Sozialen Arbeit sicherzustellen.

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