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Warnstreik an der MHH: Patienten müssen auf Behandlungen warten

Nach einem zweitägigen Arbeitsausstand der Beschäftigten an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am Freitag wird am Mittwoch ein dreitägiger Warnstreik beginnen, um auf die Forderungen von ver.di nach besseren Arbeitsbedingungen und mehr Personal aufmerksam zu machen, was zu Einschränkungen bei geplanten Operationen und Behandlungen führen wird.

Stand: 16.08.2024 20:17 Uhr

Patientenversorgung in Gefahr: Der bevorstehende Warnstreik an der MHH

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) steht vor einer kritischen Phase, während sich ein dreitägiger Warnstreik anbahnt, der am Mittwoch mit der Frühschicht beginnen und am Freitag mit der Spätschicht enden soll. In dieser Zeit müssen Patienten mit erheblichen Einschränkungen rechnen, da geplante Operationen, stationäre Aufnahmen und ambulante Behandlungen möglicherweise verschoben werden müssen. Trotz dieser schwierigen Umstände betont die MHH, dass Notfallpatientinnen und -patienten weiterhin angemessen behandelt werden können.

Hintergrund des Streiks: Ver.di fordert bessere Arbeitsbedingungen

Thema der arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung ist die Forderung der Gewerkschaft ver.di nach einem verbesserten Tarifvertrag. Dieser soll sicherstellen, dass genügend Personal für die patientenversorgenden Bereiche vorhanden ist. Der vorgeschlagene Personalschlüssel sieht vor, dass bei Unterschreitung zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten als Ausgleich gewährt werden. Im Mai wurde ein Ultimatum von 100 Tagen gesetzt, um eine Einigung zu erzielen, welches mittlerweile verstrichen ist.

Frühere Streiks und ihre Auswirkungen

Der bevorstehende Streik ist nicht der erste seiner Art. Bereits im November 2023 haben die Angestellten der MHH für eine angemessene Lohnerhöhung gestreikt. Auch damals kam es zu ähnlichen Problemen, wie der Verschiebung planbarer Operationen. Es ist klar, dass die Situation für die Beschäftigten der MHH zunehmend unhaltbar wird, was sich direkt auf die Patientenversorgung auswirkt.

Proteste und Kundgebungen vor der MHH

Während des Streiks sind verschiedene Kundgebungen geplant, die nicht nur vor der MHH, sondern auch vor der Staatskanzlei und am Steintor stattfinden werden. Diese Protestaktionen sollen die Sichtbarkeit der Anliegen der Beschäftigten erhöhen und auf die Notwendigkeit von Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung hinweisen. Hunderte Beschäftigte haben bereits am 16. August ihre Arbeit niedergelegt, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.

Die Bedeutung des Warnstreiks für das Gesundheitssystem

Der Warnstreik an der MHH wirft ein Schlaglicht auf die allgemeinen Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem. Viele Einrichtungen kämpfen mit Personalmangel und unzureichenden finanziellen Mitteln, was die Bedingungen sowohl für Beschäftigte als auch für Patienten erheblich belastet. Die Forderungen der Gewerkschaften sind nicht nur eine Reaktion auf lokale Missstände, sondern spiegeln einen größeren Trend in der Branche wider, der dringend angegangen werden muss.

Die kommenden Tage werden entscheidend sein für die zukünftige Entwicklung an der MHH und potenziell für andere Einrichtungen in der Region, da sie die Bereitschaft der Arbeitnehmer zeigen, für ihre Rechte und für eine bessere Patientenversorgung zu kämpfen.

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