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Seltene Entdeckung in Klotzow: Bildstein aus der Zeit der Christianisierung

Ein etwa 900 Jahre alter Bildstein mit einer Darstellung eines christlichen Würdenträgers wurde zufällig bei Bauarbeiten in Klotzow, Landkreis Vorpommern-Greifswald, entdeckt und am 14. August 2024 von Kulturministerin Bettina Martin und Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen präsentiert, was einen bedeutenden Beitrag zur Geschichte der Christianisierung Pommerns darstellt und an die erste Missionsreise von Bischof Otto von Bamberg vor 900 Jahren erinnert.

Entdeckung eines einzigartigen slawischen Bildsteins in Klotzow

Die jüngste Entdeckung eines Bildsteins in Klotzow, Landkreis Vorpommern-Greifswald, eröffnet neue Perspektiven auf die frühen christlichen Einflüsse in der Region. Der Fund, der während Bauarbeiten am Fundament eines Hauses gemacht wurde, hat nicht nur kulturelle, sondern auch historische Relevanz, da er mit der Christianisierung Pommerns in Verbindung gebracht werden kann.

Der Finder und die Entdeckung

Peter Wittenberg, der bei den Bauarbeiten zufällig auf den etwa einen Meter langen Findling stieß, ist der glückliche Entdecker dieses außergewöhnlichen Artefakts. In den Stein sind die Darstellungen eines Menschen eingeritzt, und erste Analysen deuten darauf hin, dass dieser Bildstein aus dem 12. Jahrhundert stammt. Kulturministerin Bettina Martin und Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen haben den Fund der Öffentlichkeit präsentiert und seine Bedeutung hervorgehoben.

Die kulturelle Bedeutung des Bildsteins

Der Bildstein aus Klotzow stellt eine besondere Entdeckung dar, da er als einziger in der Region gilt, der einen möglichen christlichen Würdenträger darstellt. Die Figur zeigt ein Kreuz, was darauf hindeutet, dass diese Darstellung mit dem Christentum in Verbindung steht. Solche Funde sind äußerst rar und liefern wertvolle Einblicke in die Zeit der Christianisierung in Pommern, die auf Bischof Otto von Bamberg zurückgeht. Die erste Missionsreise des Bischofs jährt sich 2024 zum 900. Mal, was die Bedeutung des Fundes zusätzlich unterstreicht.

Zukünftige Untersuchungen und Ausstellungen

Um die Herkunft und den ursprünglichen Standort des Bildsteins weiter zu ermitteln, sind in Klotzow zusätzliche Untersuchungen geplant. Es wird vermutet, dass der Stein erst im 19. Jahrhundert an seinen jetzigen Fundort gelangte. Der Bildstein wird nun in der archäologischen Restaurierungswerkstatt des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege in Schwerin eingehend dokumentiert und untersucht.

Parallel hierzu wird im Museum Wolgast eine Ausstellung zum Thema “Welt im Wandel – Otto von Bamberg und die Christianisierung Pommerns vor 900 Jahren” stattfinden, die das historische Umfeld dieses bemerkenswerten Fundes beleuchtet. Kulturministerin Bettina Martin lobte den Finder für seine rasche Meldung und betonte die Wichtigkeit solcher Funde zur Erweiterung des Geschichtsverständnisses der Region.

Schlussfolgerung: Ein Mosaikstein der Geschichte

Insgesamt stellt die Entdeckung des slawischen Bildsteins in Klotzow einen bedeutenden Mosaikstein in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns dar. Landesarchäologe Dr. Detlef Jantzen hebt hervor, dass solche Funde das Verständnis über die frühchristliche Geschichte der Region erheblich erweitern können. Mit dem Bildstein aus Klotzow wird nicht nur ein neues Kapitel aufgeschlagen, sondern zugleich auch ein wertvolles kulturelles Erbe für die kommenden Generationen bewahrt.

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