Halle/MZ

Ermittlungen gegen Angestellte wegen Beihilfe zu Überfall auf Rechtsextremisten

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden ermittelt gegen eine ehemalige Mitarbeiterin des Universitätsklinikums Magdeburg im Zusammenhang mit einem noch nicht aufgeklärten Überfall auf einen sächsischen Rechtsextremisten. Die 53-jährige Frau wird beschuldigt, als Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung gehandelt zu haben, indem sie über ihren Zugang zu einer Datenbank des Klinikums die Privatadresse des Opfers abrufen und an die Angreifer weitergeben soll. Der Vorfall ereignete sich 2018 in Wurzen, wo das Opfer mit Schlagstöcken schwer verletzt wurde.

Die Verdächtige hat Berichten zufolge über ihren Anwalt die Einstellung der Ermittlungen beantragt. Sie bestreitet jegliches Wissen über den Überfall und betont, dass keine Absicht bestand, bei der gefährlichen Körperverletzung zu helfen. Die Frau hat sich auf eine Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung nicht geäußert, während die Generalstaatsanwaltschaft Dresden keine näheren Details zu den Vorwürfen preisgab.

Bereits zuvor war eine mutmaßliche Linksextremistin namens Lina E. wegen Beihilfe zu der Tat angeklagt worden. Die Studentin der Universität Halle wurde 2023 wegen mehrerer Überfälle auf Rechtsextremisten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, im Fall Cedric S. jedoch vom Vorwurf der Beihilfe freigesprochen. Die ehemalige Klinik-Mitarbeiterin, die nun ins Visier der Ermittler gerät, wird in dem Verfassungsschutzbericht Sachsen-Anhalts für 2020 als “amtsbekannte Magdeburger Linksextremistin” bezeichnet. In ihrer Funktion war sie für das Einholen von Geldforderungen für das Universitätsklinikum zuständig und hatte Zugang zu Daten aus den Einwohnermeldeämtern, um Adressen von Schuldnern zu ermitteln.



Quelle: Mitteldeutsche Zeitung / ots

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