Halle/MZ

Sanierungsstau in Schwimmbädern: 148 Millionen Euro Bedarf in Sachsen-Anhalt

Sanierungsstau in Schwimmbädern in Sachsen-Anhalt vor Beginn der Badesaison

Laut einer aktuellen Erhebung des Innenministeriums befinden sich die Schwimmbäder in Sachsen-Anhalt vor Beginn der Badesaison im Sanierungsstau. Trotz eines gemeldeten Sanierungsbedarfs von über 148 Millionen Euro für das Jahr 2022 gibt es nur in 13 von über 100 Bädern laufende, abgeschlossene oder geplante Bauarbeiten. Es wird vermutet, dass der tatsächliche Bedarf noch höher ist, da nicht alle Befragten an der Erhebung teilgenommen haben.

Die finanziellen Hürden für die Sanierung der Schwimmbäder stellen für viele Kommunen ein Problem dar. Sylvia Laumann, Sachgebietsleiterin beim Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt, betont die Bedeutung der Bäder für den Schwimmunterricht und die Attraktivität der Städte. Aufgrund des hohen Sanierungsbedarfs fordert die Linksfraktion im Landtag die Einrichtung eines Rettungsfonds. Kristin Heiß, finanzpolitische Sprecherin der Fraktion, verweist darauf, dass viele Schwimmbäder, die teilweise noch aus DDR-Zeiten stammen, dringend modernisiert werden müssen.

Holger Friedrich, Landesgeschäftsführer der DLRG, spricht von einer “akuten Problemlage”. In den letzten 20 Jahren wurden etwa 50 Freibäder und Schwimmhallen geschlossen, während immer mehr Einrichtungen in marodem Zustand sind. Dies hat negative Auswirkungen auf die Schwimmausbildung von Kindern, da es immer weniger Schwimmbäder gibt, in denen sie das Schwimmen erlernen können.

Die Landesregierung verweist in ihrer Antwort auf Förderprogramme, bei denen der Bund, das Land oder die EU bei der Finanzierung von Schwimmbädern unterstützen. Es gibt jedoch uneinheitliche Meinungen in der Magdeburger Koalition aus CDU, SPD und FDP darüber, wie der Sanierungsstau abgebaut werden kann und wie die Finanzierung sichergestellt werden soll. Jörg Bernstein, FDP-Landtagsabgeordneter und Mitglied im Finanzausschuss, betont, dass eine praktikable Lösung gefunden werden muss und dass die Finanzierung im Doppelhaushalt 2025/2026 geklärt wird.



Quelle: Mitteldeutsche Zeitung / ots

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