Herne

„Cranger Kirmes 2024: Preistest zeigt, Wahren Volksfestkosten oder nicht?“

Ein Test von RUHR24 am 7. August 2024 mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern auf der Cranger Kirmes ergab, dass die Preise trotz der Behauptung der Schausteller, sie seien „volkstümlich“, bei einem Gesamtaufwand von 90 Euro für drei Stunden nicht den Erwartungen entsprachen.

Familienausflug auf der Cranger Kirmes: Ein finanzieller Blick hinter die Kulissen

Der Besuch auf der Cranger Kirmes in Herne ist für viele Familien ein jährliches Highlight. Doch was bedeutet es tatsächlich, einen Tag auf dieser beliebten Veranstaltung zu verbringen? Dieser Artikel beleuchtet die Kosten, um ein besseres Verständnis für die Preisgestaltung auf NRWs größtem Volksfest zu gewinnen.

Die Erwartungen und die Realität der Preise

Die Schausteller der Cranger Kirmes bewerben ihre Preise als „volkstümlich“, was suggeriert, dass sie für jedermann erschwinglich sind. Um diesen Ansprüchen nachzugehen, begaben sich zwei Erwachsene und zwei dreijährige Kinder auf die Kirmes und stellten ihr eigenes Preisniveau auf die Probe. Das Ergebnis war ernüchternd: Das Portemonnaie wurde merklich leichter, während der Aufenthalt genussvoll war.

Kostengünstige Attraktionen oder Geldgrube?

Der Test begann mit den Kinderkarussells, wo jede Fahrt 3 Euro kostete. Die Kinder waren begeistert und wünschten sich mehrere Fahrten. Auch beim zweiten Karussell wurde der Preis von 3 Euro für eine Fahrt erneut fällig. Für Familien kann sich das schnell summieren, selbst wenn die Kinder große Freude haben.

Ein weiterer Posten sind die klassischen Kirmesleckereien. Das Softeis, das an einem mit einem Preis von 3 Euro pro Portion verkauft wird, zog schnell die Aufmerksamkeit der kleinen Besucher an. Für die Familie resultierte das in einem Gesamtpreis von 12,50 Euro für vier kleine Portionen, welche durch ihren schmackhaften Geschmack und die umweltfreundliche Präsentation positiv auffielen.

Kosten für Toiletten und Essen: Eine unerwartete Belastung

Ein oft übersehener, aber wesentlicher Bestandteil des Kirmesbesuches sind die Toilettenpreise, die mit 50 Cent pro Besuch zu Buche schlagen. Wenn man die Gesamtbeträge summiert, wird deutlich, dass auch diese „kleinen“ Kosten in der Familienkasse anfallen. Die Essenspreise im Festzelt überraschten ebenfalls: Für Pommes und Getränke zahlte die Gruppe 32 Euro, ein Preis, der sicher nicht für jeden erschwinglich ist.

Die Gesamtausgaben: Ein Blick auf die Bilanz

Nach einem Tag voller Kinderlachen und Fahrgeschäften kam die Familie zu einer ernsten Erkenntnis. Nach drei Stunden auf der Kirmes beliefen sich die Gesamtausgaben auf überraschende 90 Euro. Dieser Betrag berücksichtigt bereits Regelungen zur Anzahl der Fahrten, was die Kosten für eine Familie mit kleinen Kindern erheblich beeinflussen kann. Um die Ausgaben zusammenzufassen:

  • Erstes Kinderkarussell: 6 Euro
  • Softeis: 12,50 Euro
  • Zweites Kinderkarussell: 11 Euro
  • Kettenkarussell: 6 Euro
  • Entenangeln: 10 Euro
  • Autoscooter: 7 Euro
  • Toilette: 1 Euro
  • Mittagessen Festzelt: 32 Euro
  • Bimmelbahn zum Parkplatz: 4,50 Euro
  • TOTAL: 90 Euro

Ein Fazit über die „volkstümlichen“ Preise

Angesichts der hohen Gesamtausgaben stellt sich die Frage: Sind die Preise wirklich so „volkstümlich“, wie von den Schaustellern beworben? Die Antwort bleibt kompliziert. Zwar erfreuten sich die Kinder an den Fahrgeschäften und dem Essen, doch die Belastung für die Familienbudgets ist nicht zu übersehen. Der Cranger Kirmes bleibt ein Ort der Freude und des Vergnügens – aber auch ein Ort, an dem Familien gut darauf vorbereitet sein sollten, was sie finanziell erwartet.

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