Das Kinder- und Frauenschutzhaus in Warburg feierte sein 30-jähriges Bestehen unter der Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Landrat Michael Stickeln betonte die Wichtigkeit dieser Einrichtung als geschützten Raum für Betroffene, obwohl er auch mit Bedauern auf die weiterhin bestehende Notwendigkeit solcher Schutzorte in der Gesellschaft hinwies. Er würdigte die Pionierarbeit der Gründungspersönlichkeiten, darunter Gräfin Ingrid Droste zu Vischering und die frühere SkF-Vorsitzende Walburga Hennemann. Aktuell stehen die bundesweit geforderten Refinanzierungen der Aufenthaltskosten im Mittelpunkt, da die Kosten für einen Platz im Schutzhaus für viele Frauen, insbesondere für Mütter mit Kindern, schnell untragbar werden können.
Die Klientel des Schutzhauses hat sich im Laufe der Jahre gewandelt, mit einem Anstieg an Konflikten aufgrund kultureller Unterschiede und Sprachbarrieren. Elisabeth Brockhoff, die seit 15 Jahren dort arbeitet, erläuterte, dass es oft nicht wohlhabende Frauen sind, die Hilfe suchen, und dass die Kontaktaufnahme in der Regel telefonisch erfolgt. Aktuell können im Haus neun Frauen und zehn Kinder Platz finden, wobei der Bedarf hoch und die Wartelisten lang sind. Viele Frauen erleben Schutz nur temporär, während sie auf die Vermittlung in sichere Wohnverhältnisse warten oder sich entscheiden müssen, ob sie zu einem gewalttätigen Partner zurückkehren. „Gerade für die Kinder ist das Schutzhaus ein wichtiger Ort des Friedens“, so die Aussage von Erzieherin Brockhoff. Weitere Informationen sind auf www.westfalen-blatt.de verfügbar.