Kassel

Ein Wunder in der Katastrophe: Überlebender des Hotel-Einsturzes in Kröv

Ein 72-jähriger Mann aus dem Kreis Kassel überlebte den dramatischen Einsturz der „Reichsschenke - Zum Ritter Götz“ in Kröv an der Mosel am 6. August 2024, während bei der Katastrophe zwei Menschen ums Leben kamen und er sich dank der schnellen Hilfe der Wirtin in letzter Minute retten konnte.

Stand: 10.08.2024, 04:52 Uhr

Überlebende erzählen von den dramatischen Minuten

Die dramatischen Ereignisse rund um den Hotel-Einsturz in Kröv an der Mosel hinterlassen nicht nur bei den Überlebenden, sondern auch in der gesamten Gemeinde tiefe Spuren. Jürgen Wegener, ein 72-jähriger Motorradfahrer aus Calden-Meimbressen im Kreis Kassel, war zu den falschen Zeit am falschen Ort und entkam nur durch einen glücklichen Zufall.

Ein Tag voller Ungewissheit

Wegener und sein Freund hatten sich am 6. August zu einer Motorradtour entschlossen und wollten ursprünglich in einem Motorradhotel übernachten. „Da alles belegt war, schickte uns die Wirtin an die nahegelegene Reichsschenke“, erzählt Wegener. Was als entspannender Abend geplant war, verwandelte sich in eine Katastrophe. Gegen 23 Uhr, nach einem Rundgang durch Kröv, kehrten die beiden in die Unterkunft zurück, nur um kurze Zeit später mit der schrecklichen Realität des Einsturzes konfrontiert zu werden.

Zwei Menschen verloren ihr Leben

Der dramatische Einsturz des Hotels hinterließ Verzweiflung und Trauer. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben, darunter vermutlich die Hotelbesitzerin. Neun weitere Gäste waren vorübergehend in den Trümmern gefangen. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich als herausfordernd, da die Struktur wie ein Kartenhaus zusammenbrach, und es den Rettungskräften erschwerte, die Eingeschlossenen schnell zu erreichen.

Angst und Chaos

„Ich hatte schreckliche Todesangst“, beschreibt Wegener seine Erfahrungen. Ein Knacken und Knistern ließen ihn aufhorchen und alarmierten ihn. Mit einer bemerkenswerten Kühle schaffte er es zurück an die Tür, doch als er sie öffnete, fiel sie ihm entgegen und stürzte in den Flur. In diesem entscheidenden Moment dachte er nur an seine Flucht. „Einige Sekunden fühlte es sich an, als würde ich schweben, wie in einem Fahrstuhl“, schildert er das Gefühl des Schreckens, das ihn überkam.

Rettung in der Dunkelheit

Als die Wirtin mit einer Taschenlampe im Dunkeln erschien, bot sie jenen, die noch im Gebäude waren, einen Fluchtweg über den Balkon an. Wegener und einige andere Gäste folgten dem Hinweis und konnten dem Chaos entkommen. „Erst als ich die Leiter heruntergestiegen war, konnte ich aufatmen“, sagt er und beschreibt die Erleichterung, die über ihn kam: „Ich lebe noch“.

Folgen für die Gemeinschaft

Die Tragödie hat nicht nur die Überlebenden, sondern das gesamte Dorf Kröv betroffen. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Gemeinschaft mit dem schmerzlichen Verlust und der Notwendigkeit, den Verlust zu verarbeiten, umgehen müssen. Trauma-Experten weisen darauf hin, dass Überlebende Zeit benötigen, um die Geschehnisse zu verarbeiten und ihre Erfahrungen zu verarbeiten.

Ein weiterer Appell zur Sicherheit

Dieser Vorfall hat auch das Bewusstsein für die Sicherheitsstandards in Hotels und anderen öffentlichen Einrichtungen geschärft. Ein aktives Nachdenken über Statik- und Sicherheitsanforderungen wird künftig eine zentrale Rolle spielen, um solche Tragödien zu verhindern.

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