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Aufwind am Immobilienmarkt: Ist das Eigenheim bald teurer?

Der Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) meldet am 08.08.2024 eine Wende auf dem deutschen Immobilienmarkt, da die Preise für Eigentumswohnungen sowie Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser im zweiten Quartal 2024 gestiegen sind, was auf eine Stabilisierung des Marktes und ein möglicherweise bevorstehendes Ende der Preiskorrektur hindeutet.

KIEL – Seit mehreren Monaten beobachtet das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) eine bemerkenswerte Wende auf dem deutschen Immobilienmarkt. Insbesondere zwischen April und Juni dieses Jahres sind die Preise für verschiedene Immobilienarten erheblich gestiegen, was Fragen zur zukünftigen Entwicklung des Marktes aufwirft.

Steigende Preise und sinkende Unsicherheit

Der IfW-Forscher Jonas Zdrzalek äußert sich zuversichtlich über diesen Trend und berichtet von einer Abnahme der Unsicherheit bei potenziellen Käufern. Die stabilen Aussichten in Bezug auf sinkende Zinssätze tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen in Betracht ziehen, in Immobilien zu investieren. Diese Entwicklung könnte für viele eine erneute Chance darstellen, da der Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren von sinkenden Preisen geprägt war.

Details der Preissteigerungen

Die Analyse des Immobilienpreisindex Greix, der Daten aus 19 Städten sowie dem Rhein-Erft-Kreis bei Köln einbezieht, zeigt beeindruckende Zahlen: Im Vergleich zum ersten Quartal 2024 stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 2,4 Prozent, während Einfamilienhäuser um 2 Prozent teurer wurden. Besonders auffällig ist der Preisanstieg bei Mehrfamilienhäusern mit einem Plus von 4,4 Prozent.

Regionale Unterschiede

Die Preistrends variieren jedoch stark zwischen den Städten. In Hamburg verzeichnete man den größten Anstieg für Eigentumswohnungen mit 4,3 Prozent. Frankfurt und Düsseldorf folgen mit 3,7 beziehungsweise 2,2 Prozent. Dagegen verzeichnete Köln einen leichten Rückgang von 0,6 Prozent. Außerhalb der größten Städte stieg der Preis in Münster sogar um beeindruckende 5,6 Prozent.

Ende der Korrektur?

Das IfW ist der Ansicht, dass die Korrektur am Immobilienmarkt, die in den letzten zwei Jahren zu einem Preisrückgang von etwa 14 Prozent geführt hat, möglicherweise zu Ende geht. Die stärksten Verluste wurden in Stuttgart verzeichnet, wo die Preise um mehr als 20 Prozent gefallen sind. Dies könnte bedeuten, dass sich der Markt nun stabilisiert und langfristige Investitionen wieder attraktiver werden.

Fazit und Ausblick

Die jüngsten Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt können als ein positives Signal für Käufer und Investoren gesehen werden. Die Kombination aus sinkenden Finanzierungszinsen und einem begrenzten Angebot an Neubauten könnte zu einem anhaltenden Preisanstieg führen. Die lokale Wirtschaft könnte von dieser Stabilität profitieren, da ein funktionierender Immobilienmarkt oft auch zu einem gesunden Arbeitsmarkt beiträgt.

Insgesamt zeigt sich, dass trotz der Rückschläge der vergangenen Jahre nun Veränderungen stattfinden, die sowohl für Käufer als auch für Verkäufer von Immobilien von Bedeutung sind. Die Frage bleibt, wie nachhaltig dieser Trend wirklich ist und wie sich die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen weiterentwickeln werden.

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