München

Schuldnerberatung in Peine: Tipps zur finanziellen Stabilität für alle

In Peine geraten immer mehr Menschen aufgrund steigender Lebenshaltungskosten und psychischer Erkrankungen in finanzielle Schwierigkeiten, was die Schuldnerberatung der Arbeiterwohlfahrt an ihre Grenzen bringt und dringenden Handlungsbedarf zur Prävention und Unterstützung aufzeigt.

Peine. Ein besorgniserregender Anstieg der Menschen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten, ist in der Stadt Peine zu beobachten. Schuldnerberaterinnen der Arbeiterwohlfahrt (Awo) offenbaren, dass neben den steigenden Lebenshaltungskosten auch psychische Erkrankungen zunehmen und den Druck auf die Betroffenen verstärken.

Auswirkungen der finanziellen Belastungen auf die Gemeinschaft

In der Beratungsstelle der Awo haben sich die Bedingungen dramatisch verändert. „Wir haben jetzt eine Klientel, die vorher nicht da war“, berichtet das Team um Leitung Andrea Einhaus. Die Notwendigkeit der Unterstützung ist gewachsen, und die Beraterinnen sehen sich mit einer Vielzahl neuer Fälle konfrontiert. Viele Menschen, die zuvor nicht um Rat gefragt haben, suchen nun Hilfe in der offenen Sprechstunde, die dienstags ohne Anmeldung zugänglich ist. Das Angebot wird stark nachgefragt, was zeigt, wie dringlich die Situation für viele ist.

Die wachsende Nachfrage nach Unterstützung

Das Team, bestehend aus Cindy Heinicke, Susanne Kniep und Andrea Metzing, hat mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen. „Immer mehr Menschen haben Anspruch auf Transferleistungen“, merken sie an. Die erschöpfende Ressourcenlage führt dazu, dass die Beraterinnen an ihre Grenzen stoßen, während sie versuchen, den Menschen in ihrer finanziellen Misere zu helfen. Ein Punkt, den sie betonen, ist die Wichtigkeit, eine umfassende Wochenübersicht über die Finanzen zu erstellen, damit Klienten den Überblick behalten können.

Psychische Gesundheit und finanzielle Sorgen

Cindy Heinicke hebt hervor, dass die Zahl psychischer Erkrankungen unter den Klienten ebenfalls gestiegen ist. „Wenn die Psyche nicht mehr funktioniert, funktioniert auch alles andere nicht mehr“, erklärt sie. In solch ernsten Fällen werden Klienten an professionelle Hilfseinrichtungen wie Arcus in Peine weitervermittelt. Die Awo ist bemüht, engere Verbindungen zu solchen Institutionen herzustellen, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten.

Vorsicht bei modernen Zahlungsmethoden

Die Beraterinnen warnen vor den Gefahren des Online-Handels und der Verwendung von Online-Zahlungsdiensten, die oft verlockende Optionen wie „später bezahlen“ oder Ratenzahlungen anbieten. Diese Zahlungsmodelle können dazu führen, dass Verbraucher die Kontrolle über ihre Finanzen verlieren. „Bar zu bezahlen ist die bessere Alternative“, bemerkt Andrea Metzing und empfiehlt den Klienten, Geld in Umschlägen nach Wochen aufteilen, um die Ausgaben im Blick zu behalten.

Präventionsarbeit fehlt an allen Ecken

Eine der dringendsten Forderungen der Arbeitsgemeinschaft ist eine stärkere finanzielle Unterstützung, um präventiv gegen Schulden zu wirken. „Wir würden gerne mehr präventiv arbeiten“, so die Beraterinnen. Das Team wünscht sich gezielte Schulungsangebote in Schulen, um Jugendliche und junge Erwachsene frühzeitig zu sensibilisieren und zu unterstützen. Doch man steht vor der Herausforderung, dass dafür mehr Fachkräfte benötigt werden und keine ausreichenden Mittel bereitgestellt werden.

Das Engagement der Schuldnerberatung in Peine ist unermüdlich, doch die aktuellen Umstände machen diese Arbeit herausfordernd und sind ein deutliches Signal, dass in der Stadt mehr Unterstützung benötigt wird. Die Strategie zur Bekämpfung der Schuldenfalle dürfte nicht nur von den Beraterinnen allein getragen werden, sondern verlangt auch ein Umdenken in der Politik und der Gesellschaft. Die Schuldnerberatung bleibt eine wesentliche Anlaufstelle für viele in der Region, die in einem sich schnell ändernden wirtschaftlichen Umfeld Orientierung suchen.

Die Schuldnerberatung der Awo befindet sich in der Sedanstraße 15 in Peine. Die Beratungen sind kostenlos, und die Sprechstunden umfassen regelmäßige Zeiten, um möglichst vielen Menschen zu helfen. Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Unterstützung benötigt, zögern Sie nicht, die Beratungsstelle zu kontaktieren.

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