Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Klette: Revolverraub jagt Täter!

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Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette beginnt am 30.09.2025 in Verden. Vorwürfe: bewaffnete Raubüberfälle.

Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette beginnt am 30.09.2025 in Verden. Vorwürfe: bewaffnete Raubüberfälle.
Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette beginnt am 30.09.2025 in Verden. Vorwürfe: bewaffnete Raubüberfälle.

Prozess gegen Ex-RAF-Terroristin Klette: Revolverraub jagt Täter!

Am Dienstag, den 30. September 2025, zieht ein besonders aufsehenerregender Prozess in der deutschen Gerichtslandschaft seine ersten Runden. Im Fokus steht die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette, die am Landgericht Verden wegen des Überfalls auf ein Kassenbüro in Hildesheim im Mai 2016 angeklagt ist. Die Anklage wirft Klette und ihren Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub vor, bei diesem Überfall gewaltsam die Waffe eines Geldboten erbeutet zu haben, statt wie üblicherweise Bargeld zu stehlen, berichtet Nord24.

Die Situation geriet schnell außer Kontrolle, als die Täter mit einer Pistole und einem Elektroschocker auf einen Geldboten, einen Kaufhausdetektiv und eine Angestellte losgingen. Das Ziel war ursprünglich das Bargeld im Tresor – allerdings fehlte den Tätern der richtige Schlüssel. Stattdessen flüchteten sie mit der Waffe des Geldboten. Die Angestellte und der Geldbote sind laut Anklage aufgrund des Vorfalls schwer traumatisiert und waren längere Zeit krankgeschrieben.

Dunkle Vergangenheit und neue Details

Der Prozess ist nicht der Erste, den Klette durchleben muss. Nach ihrer Festnahme im Februar 2024 in Berlin, wo durch die Polizei auch eine große Menge an Waffen, Munition und sogar Goldbarren sichergestellt wurde, deckten Ermittlungen auf, dass Klette in der Zeit vor ihrer Festnahme unter falscher Identität lebte. In der brasilianischen Community in Berlin passte sie sich an, nahm an kulturellen Veranstaltungen teil und hatte sich als „Claudia“ ausgegeben, so Tagesschau.

Erstaunlicherweise zeigt neues Bildmaterial Klette in geselliger Runde, unter anderem mit einem Baby und mutmaßlichem Komplizen Garweg. Dieses Bild einer fürsorglichen Person steht in starkem Kontrast zu ihrer Vergangenheit, die sie mit der terroristischen Gruppe RAF verbindet. Diese war von 1970 bis 1998 aktiv und für zahlreiche Überfälle und Anschläge verantwortlich, insgesamt über 30 Morde und über 200 Verletzte zählen zu ihrer düsteren Bilanz, so Wikipedia.

Die Rolle in der RAF

Die „Dritte Generation“ der RAF, zu der Klette gehört, führte zwischen 1999 und 2016 insgesamt 13 Überfälle durch und erbeutete dabei etwa 2,7 Millionen Euro. Dieser Hintergrund wirft einen Schatten auf den aktuellen Prozess und zeigt, dass Klette nicht als gewöhnliche Verbrecherin in den Gerichtssaal tritt, sondern als Teil des terrorhistorischen Kontexts, der die Bundesrepublik Deutschland geprägt hat. Während ihrer Zeit im Untergrund warnte Klette Komplizen vor der bevorstehenden Festnahme und nutzte ihre Fähigkeiten, um Fälschungen herzustellen und auch internationale Reisen zu unternehmen – etwa nach Brasilien und Südafrika.

Der Prozess wird im Oberlandesgericht Celle stattfinden, da der Arbeitsaufwand und die öffentliche Aufmerksamkeit für diese Ermittlungen einen solchen Rahmen erforderten, obwohl Klette offiziell vor dem Landgericht Verden angeklagt ist. Ermittlungen zur RAF und ihren tieferliegenden Strukturen werden von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe geführt, was die Komplexität und Tragweite des Falles zusätzlich unterstreicht.