Sassnitz im Umbruch: Bahn versteigert wertvollen Gartenlandschaft!
Bergen auf Rügen: Deutsche Bahn versteigert Grundstück, Kleingärtner bangen um ihre Zukunft im Zusammenhang mit neuen Eigentümern.

Sassnitz im Umbruch: Bahn versteigert wertvollen Gartenlandschaft!
In Sassnitz sorgt eine aktuelle Grundstücksversteigerung für Unruhe unter den Kleingärtnern. Eine 12.000 Quadratmeter große Fläche nördlich des Bahnhofs fand einen neuen Eigentümer, und zwar eine Immobilienfirma aus Baden-Württemberg. Der Kaufpreis lag bei 239.000 Euro, was für den neuen Besitzer ein gutes Geschäft darstellen dürfte. Auf dem Gelände befinden sich zwei Teile: eine Gartenanlage mit 3.300 Quadratmetern und Überreste eines Lokschuppens. Aktuell haben die Kleingärtner dort nichts zu lachen, denn das Gelände ist im Flächennutzungsplan weiterhin als Bahnanlage ausgewiesen, was eine Nutzung für andere Zwecke schwierig macht. Um eine Umwidmung zu erzielen, müsste es entwidmet werden, was durch eine Gesetzesänderung künftig einfacher sein könnte. Die Ostsee-Zeitung berichtet, dass die Fachplanungshoheit dafür beim Eisenbahn-Bundesamt liegt.
Die Pächter von elf Kleingärten auf dem Areal machen sich große Sorgen über die Zukunft ihrer Gärten. Ein möglicher Schritt des neuen Eigentümers wäre, in den bestehenden Generalpachtvertrag einzutreten. Er könnte diesen allerdings unter bestimmten Bedingungen auch kündigen, was für die Kleingärtner bedeutet, dass sie im Falle einer Kündigung für ihre Anpflanzungen und Aufbauten entschädigt werden müssten. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf schwebt wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der betroffenen Gärtner.
Der Kleingartenmarkt in der Region
Der Druck auf die Kleingärten in Sassnitz ist nicht allein auf diese Versteigerung zurückzuführen. Die Nachfrage nach Kleingärten ist auch in benachbarten Orten spürbar. Menschen geben aus verschiedenen Gründen ihre Gärten auf, wie beispielsweise persönliche oder zeitliche Umstände. Auf Kleinanzeigen sind aktuell mehrere gepfleget Gartengrundstücke zu finden, darunter ein Garten in Sassnitz, der günstig abzugeben wird, sowie ein liebevoll angelegter Pachtgarten in Binz, der gerade gesucht wird.
Der Trend, dass Kleingärten nicht nur für die Erholung, sondern auch als Kapitalanlage im Raum stehen, ist deutlich zu erkennen. Immer mehr Gärtner sehen ihre Parzellen als wertbestandssichernde Investitionen, was durch die Notwendigkeit entstehen kann, im Falle einer Kündigung vor gerichtlichen Auseinandersetzungen zu bestehen.
Rechtslage und Herausforderungen
Ein Blick auf die rechtlichen Hintergründe der Kleingartenverträge zeigt, dass diese oft kompliziert sind. In einem aktuellen Fall war eine Klägerin vor das Landgericht gezogen, um die Herausgabe von Grundstücken zu fordern, die an Kleingärtner verpachtet waren. Der Streit kam auf, nachdem die Grundstücke veräußert wurden. Das Gericht stellte fest, dass die Pachtverträge unbefristet sind und die Kündigungen damit unwirksam waren. Solche rechtlichen Hürden dürfen Kleingärtner angesichts ihrer Unsicherheit nicht außer Acht lassen. Wie ra-kotz.de betont, müssen klare vertragliche Regelungen bestehen, um rechtlich abgesichert zu sein.
Die gegenwärtige Situation zeigt, dass die Sorgen der Kleingärtner in Sassnitz mehr als berechtigt sind. Mit der Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen müssen sie sich auf mögliche Veränderungen einstellen, die sowohl ihren Garten als auch ihre persönliche Oase in Frage stellen können. Ein gutes Händchen wird gefragt sein, um diesen Herausforderungen zu begegnen und die eigene grüne Idylle zu bewahren.