Lenin-Denkmal in Schwerin: Denkmalschutz sorgt für Empörung!
In Schwerin erhält die Lenin-Statue Denkmalschutz. Politische Auseinandersetzungen über den historischen Wert entfalten sich.

Lenin-Denkmal in Schwerin: Denkmalschutz sorgt für Empörung!
Die Bronze-Statue von Wladimir Iljitsch Lenin, die 1985 in Schwerin aufgestellt wurde, steht seit kurzem unter Denkmalschutz. Diese Entscheidung hat in der Politik eine Welle an Kontroversen ausgelöst. Die CDU-Politikerin Katy Hoffmeister bezeichnete den Beschluss als einen „Affront“. Sie sieht in Lenin ein Symbol für Diktatur und Leid und warnt, dass dieser Schritt ein falsches Signal sende und die Opfer kommunistischer Gewalt verhöhne. Auf der anderen Seite betont Rico Badenschier (SPD), Oberbürgermeister von Schwerin, die positive Bedeutung des Denkmals für die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit. „Das Denkmal ist ein Erinnerungszeichen für einen untergegangenen Staat“, so Badenschier.
Der historische Kontext
Die Statue ist 3,50 Meter hoch und gilt als wichtiges historisches Zeugnis der DDR-Geschichte. Die Entscheidung, den Denkmalschutz einzuführen, wurde vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege gerechtfertigt, welches die Statue als nationales Alleinstellungsmerkmal einstuft. Es ist nicht das erste Mal, dass der Lenin-Skulptur politische Aufmerksamkeit zuteilwurde; unterschiedliche Opferverbände haben immer wieder Mahnkundgebungen organisiert, bei denen die Statue verhüllt wurde.
Lenin-Denkmäler gab es einst zahlreich in der ehemaligen DDR, viele jedoch wurden nach der Wende abgebaut. Einige wenige stehen allerdings bis heute, wie beispielsweise die Statue in Schwerin oder die im Potsdamer Hegelallee. Wikipedia dokumentiert hier eine Vielzahl von Standorten, an denen die Denkmäler einst aufgestellt waren und mittlerweile verschwunden sind. Intensiv diskutierte Beispiele sind beispielsweise die monumentale Statue an der Museumsinsel in Berlin, die 1990 abgebaut wurde, sowie die Statue in Eberswalde, die heute im Luftfahrtmuseum Finowfurt aufbewahrt wird.
Die Meinungen gehen auseinander
Die Debatte um den Denkmalschutz der Leninstatue zeigt, wie stark die Meinungen im Osten Deutschland auseinandergehen. Während die einen das Denkmal als wichtigen Teil der Geschichte betrachten, sehen andere darin ein Relikt einer dunklen Vergangenheit. Viele entwickelten in den letzten Jahrzehnten eine kritische Haltung gegenüber den Erinnerungszeichen, die an das kommunistische Regime erinnern. Doch Badenschier argumentiert, dass es wichtig sei, sich mit aller Komplexität der Geschichte auseinanderzusetzen.
Die Anzeichen stehen also gut, dass die Diskussion über Lenins Erbe in Deutschland weiter intensiven Austausch auslöst. Die Erinnerungszeichen geben uns einen Blick in die Vergangenheit – und gleichzeitig ist die Debatte darüber wie ein Spiegel, der unsere unterschiedlichen Einstellungen zu Geschichte und Erinnerung reflektiert.
Die Statue bleibt somit nicht nur ein monumentales Symbol der Vergangenheit, sondern auch ein zentrales Thema im laufenden Dialog über unsere Geschichte und die Art und Weise, wie wir mit ihr umgehen. Wer weiß, vielleicht gibt es schon bald Neues rund um das Thema Denkmal und Geschichte in Schwerin? Borkener Zeitung wird sicherlich darüber berichten.