Doppelte Kurtaxe auf Rügen: Wassersportler fordern faire Regelung!

Doppelte Kurtaxe auf Rügen: Wassersportler fordern faire Regelung!
Die Kurtaxenregelung in Sellin sorgt für ordentlich Aufregung unter Wassersportlern. Viele von ihnen nutzen den Hafen häufig nur für eine Nacht, müssen jedoch zwei volle Tage Kurtaxe entrichten. Diese beträgt für eine vierköpfige Familie zusätzlich zu den Liegegebühren stolze 20,24 Euro. Damit kommt eine Familie schnell auf eine Summe, die manch einem das Grinsen aus dem Gesicht zaubert, wenn gleich noch 20,70 Euro für ein Boot bis neun Meter Länge hinzukommen. Rund 30% der Wassersportler legen nur einen kurzen Zwischenstopp ein, sehen sich aber dennoch gezwungen, für eine ausufernde Kurtaxe zu zahlen, die für den Anreisetag und den Abreisetag fällig wird, wie ndr.de berichtet.
Die Diskussion darüber, ob diese Regelung gerechtfertigt ist, wird immer lauter. Fest steht, dass Sellin jährlich etwa 20.000 Euro durch Kurtaxe einnimmt, Gelder, die für die Finanzierung von Veranstaltungen und die notwendige Infrastruktur unerlässlich sind. Tourismusexpertin Franziska Gustävel erklärt, dass die Satzung von großer Bedeutung sei, um die touristischen Angebote aufrechterhalten zu können. Dennoch ist die Unzufriedenheit unter den Wassersportlern weit verbreitet, und immer mehr von ihnen zeigen sich skeptisch gegenüber den Gebühren, die man auch in Gager spürt, wo die Kurtaxe bei 3,37 Euro pro Person und Tag liegt.
Die Herausforderungen der Doppelzahlung
Besonders groß ist die Verärgerung über die Doppelzahlung der Kurtaxe, wenn Wassersportler zwischen verschiedenen Häfen hin- und herwechseln. Hafenmeister Thomas Schälke sieht hier dringenden Handlungsbedarf und fordert eine schnelle Lösung für diese Problematik. Viele Wassersportler beklagen sich auch über den erheblichen Verwaltungsaufwand, den die Abrechnung der Kurtaxe mit sich bringt. Zudem zeichnet sich durch steigende Gebühren eine Abnahme der Gastanläufe ab, was längst nicht nur ein Problem von Sellin ist.
In einem größeren Kontext plant die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, ein einheitliches Gesetz für den Tourismus zu schaffen. Ziel ist es, für die gesamte Küste eine gerechte und nachvollziehbare Regelung zu finden, die auch die Ostseebäder Sellin, Baabe, Göhren und Mönchgut einbezieht.
Vorurteile und Perspektiven
Trotz der Herausforderungen gibt es auch Stimmen, die auf die Wichtigkeit einer einheitlichen Kurabgabe hinweisen. Diese könnte dazu beitragen, die Attraktivität der Region zu steigern und gleichzeitig die Qualität der Infrastruktur zu sichern. Im besten Fall könnte eine transparentere Regelung dazu führen, dass Wassersportler mit besserem Gewissen in die Häfen einlaufen und ihren Aufenthalt genießen, ohne über die hohen Kosten nachdenken zu müssen.
Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Während einige Wassersportler die Kurtaxe als unüberwindbares Hindernis wahrnehmen, gibt es auch viele, die den Reiz der Ostsee und die Schönheit der Küstenregionen nicht missen möchten. Vielleicht liegt hier ein Schlüssel zur Lösung verborgen: Das Schaffen von Anreizen und die Kommunikation über Vorteile könnte helfen, die Meinungen zu ändern und die Region für alle Beteiligten lebenswert zu gestalten.