Greifswalds Copyshop schließt: Sorgen um Studierende wachsen!

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Greifswalder Copyshop schließt: Nach 35 Jahren beendet Holger Behrndt den Betrieb. Studenten müssen künftig in Rambin drucken.

Greifswalder Copyshop schließt: Nach 35 Jahren beendet Holger Behrndt den Betrieb. Studenten müssen künftig in Rambin drucken.
Greifswalder Copyshop schließt: Nach 35 Jahren beendet Holger Behrndt den Betrieb. Studenten müssen künftig in Rambin drucken.

Greifswalds Copyshop schließt: Sorgen um Studierende wachsen!

Das Ende eines Kapitels naht für viele Studierende in Greifswald: Der Copyshop „Dokuteam-x“ schließt am 21. November seine Türen. Der Betreiber Holger Behrndt (65), der nach 35 Jahren in den Ruhestand geht, bedauert die Entscheidung, aber die Umstände lassen ihm keine Wahl. „Das klassische Copyshop-Modell ist wirtschaftlich an seine Grenzen gekommen“, erklärt Behrndt in einem Interview. Obwohl ein Nachfolger für die Behrndt & Herud GmbH gefunden wurde, wird der neue Inhaber den Copyshop aufgeben.

Die steigenden Kosten für Personal und Material sowie der unaufhaltsame Digitalisierungsprozess haben das Geschäftsmodell erheblich unter Druck gesetzt. Behrndt, der den Hauptgeschäftsbereich in der Wartung und dem Vertrieb von Xerox-Druckern sieht, berichtet, dass viele Geräte aus früheren Leasingverträgen stammen und von drei Technikern gewartet werden. Leider müssen vier Mitarbeiter ihren Job verlieren, während die drei Techniker weiterhin Teil des Unternehmens bleiben.

Die Relevanz für Studierende

Die Schließung hat direkte Auswirkungen auf die Studierenden der Greifswalder Universität, die für ihre Abschlussarbeiten eine doppelte Bindung der Dokumente benötigen. Linda Schneider, die im Copyshop für den Service zuständig ist, hebt hervor, wie wichtig es ist, die Formalitäten beim Drucken einzuhalten. „Wir hatten einen persönlichen und schnellen Service, der oft gefragt war“, sagt sie. Jurastudent Jason Zenke äußert Besorgnis über die bevorstehende Schließung des Copyshops. „Ich drucke regelmäßig Lernzettel und jetzt muss ich mir etwas Neues einfallen lassen“, so Zenke. Künftig müssen Studierende ihre Druckaufträge im benachbarten Rambin auf Rügen einreichen, wo ein anderer Copyshop erhalten bleibt.

Alternativen zur klassischen Druckerei bieten mittlerweile innovative Online-Dienstleister. Bei printing-for-students.de können Studierende ihre Abschlussarbeiten bequem digital hochladen und entscheiden, ob sie diese abholen oder direkt im zuständigen Prüfungsamt abgeben möchten. Die Druck- und Bindungszeit beträgt in der Regel nicht mehr als einen Tag. Zudem wird Wert auf nachhaltige Materialien gelegt, wie beispielsweise Ökopapier, und ein CO2-Ausgleich durch das Pflanzen von Bäumen wird ebenfalls angeboten.

Ein Blick in die Zukunft der Druckindustrie

Die Herausforderungen, vor denen der Copyshop steht, sind nicht einzigartig. Der aktuelle Print Horizons Report 2024 hebt hervor, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit die treibenden Kräfte in der Druckindustrie sind. Die Umstellung auf digitale Technologien zwingt Druckdienstleister dazu, ihre Arbeitsabläufe zu automatisieren und anzupassen. In einer Zeit, in der Inkjet-Technologie und Web-to-Print an Bedeutung gewinnen, werden traditionelle Geschäftsmodelle immer herausgeforderter.

Druckereien sind gefordert, nicht nur in neue Technologien zu investieren, sondern auch ihre Geschäftsprozesse zu digitalisieren. Dies wird als entscheidend für den künftigen Erfolg angesehen. Die nächste drupa-Messe, die vom 28. Mai bis 7. Juni 2024 stattfindet, wird ein ideales Forum sein, um über diese Entwicklungen zu diskutieren und neue Lösungen zu präsentieren.

In Anbetracht der Unterschiede in der Drucklandschaft, bleibt abzuwarten, wie sich die Branche reagieren wird. Die Schließung von „Dokuteam-x“ ist ein kleiner Teil eines größeren Wandels, der sowohl Herausforderungen als auch Chancen birgt.