Mecklenburg-Vorpommern: Windkraft boomt trotz Genehmigungs-Stau!
Mecklenburg-Vorpommern: Windkraft boomt trotz Genehmigungs-Stau!
Wöbbelin, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern tut sich was in puncto Windkraft! Im ersten Halbjahr 2023 wurden hier zehn neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 56,5 Megawatt installiert. Das entspricht einem beeindruckenden Anstieg von 45,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt sind damit nun 1.853 Windkraftanlagen im Land aktiv, die zusammen 3.852 Megawatt leisten, was 5,9 Prozent des gesamten Windkraftbestands in Deutschland ausmacht, wie stern.de berichtet.
Obgleich die Zahlen positiv scheinen, gibt es dennoch große Herausforderungen. Während andere Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen mit 117 neuen Anlagen und einer Leistungssteigerung von 97,8 Prozent glänzen, hat Mecklenburg-Vorpommern eine der längsten Genehmigungsdauern für Windkraftprojekte in Deutschland mit satten 45 Monaten. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 18 Monaten. Ein Grund dafür ist die Vielzahl an gesetzlichen Änderungen, die sich in den letzten Jahren häuften, berichtet ndr.de.
Genesungsbedarf für die Energiewende
Das Land hat das Potenzial für einen umfassenden Ausbau von Wind- und Solarparks, doch die Genehmigungen dauern länger als in anderen Regionen. Es gibt einen klaren Nachholbedarf, insbesondere da sich viele Genehmigungsverfahren aufgrund von Umweltschutzauflagen und dem Erfordernis zusätzlicher Gutachten in die Länge ziehen. Der Landesverband der Erneuerbaren Energien informiert, dass die komplexen Vorgänge oft als Flaschenhals fungieren. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) hat dies klar angesprochen: „Wir müssen die Verfahren deutlich beschleunigen“, so Meyer.
Ein Beispiel für die Schwierigkeiten ist der Windpark in Wöbbelin, dessen Genehmigung seit rund zehn Jahren auf sich warten lässt. Die Gemeinde hat trotz kaum Widerstand gesichtet, dass sich der Prozess wegen zusätzlicher Informationen und Prüfungen, insbesondere im Artenschutz, erheblich verzögert hat. Selbst als die Genehmigung schließlich erteilt wurde, waren die geplanten Windräder bereits überholt, was zu einem neuen Antrag für modernere Modelle führte. Den Investoren von Naturstrom bleibt damit ein Verlust von etwa 500.000 Euro in der Projektentwicklung, wie die Berichterstattung zeigt.
Bundesregierung zieht nach
Der Bund hat die Langeweile in den Genehmigungsverfahren mit einem Gesetzesentwurf in Angriff genommen. Am 24. Juli 2024 wurde ein neues Gesetz beschlossen, das auf die Beschleunigung des Ausbaus von Windenergie- und Solarprojekten abzielt, sowie der somit verbundenen Bau- und Raumordnung. Die Vorschriften aus der EU-Richtlinie zur Erneuerbare-Energien sollen helfen, den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendverbrauch von Energie auf mindestens 42,5 Prozent zu steigern. Gerade für Mecklenburg-Vorpommern könnte diese Initiative von Vorteil sein, um die bedrückenden Genehmigungszeiten zu reduzieren. Zudem sind spezielle Beschleunigungsgebiete für Wind- und Solarparks im Gespräch, um den gesamten Prozess zu vereinfachen, wie pv-magazine.de berichtet.
Ein klarer Fortschritt, aber noch nicht das Ende des Weges! Mecklenburg-Vorpommern hat die Möglichkeit, ein Vorreiter im Bereich der erneuerbaren Energien zu werden. Doch wie so oft im Leben gilt: Geduld ist eine Tugend, nur wird es langsam zu viel Geduld, wenn das Ziel ein klimaneutrales Land bis 2040 ist. Es bleibt abzuwarten, ob die neuen Maßnahmen fruchten und ob der Wind in die richtige Richtung weht!
Details | |
---|---|
Ort | Wöbbelin, Deutschland |
Quellen |
Kommentare (0)