Mukran: Hafen wird tiefer für größere Schiffe und mehr Getreide!

Der Hafen Mukran in Mecklenburg-Vorpommern wird bis September 2025 ausgebaggert, um größere Schiffe für den Getreide- und LNG-Umschlag anzuziehen.
Der Hafen Mukran in Mecklenburg-Vorpommern wird bis September 2025 ausgebaggert, um größere Schiffe für den Getreide- und LNG-Umschlag anzuziehen. (Symbolbild/MND)

Mukran: Hafen wird tiefer für größere Schiffe und mehr Getreide!

Hafen Mukran, 18546 Mukran, Deutschland - Am Hafen von Mukran auf der malerischen Insel Rügen wird derzeit eifrig geschaufelt. Hier wird das Hafenbecken ausgebaggert, um eine einheitliche Wassertiefe von fast 15 Metern zu erreichen. Dies dürfte großes Interesse bei der Schifffahrt wecken, vor allem im Bereich des Getreideumschlags. Größere Schiffe sollen angezogen werden, was nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch dem Umschlag von Flüssigerdgas (LNG) zugutekommen könnte. Die Arbeiten haben in der vergangenen Woche begonnen und sind bis Ende August oder Anfang September 2025 geplant, wie n-tv berichtet.

Das Hauptziel dieser Maßnahmen ist es, die Hafenzufahrt und das innere Hafenbecken so zu gestalten, dass Schiffe mit einem Tiefgang von mehr als 12 Metern problemlos anlegen können. Vor den Bauarbeiten herrschte im Hafen keine einheitliche Wassertiefe, was die Nutzung erheblich eingeschränkt hatte. Ein bemerkenswerter Aspekt ist, dass die Arbeiten nicht in Zusammenhang mit einem früheren Vorfall stehen, bei dem ein LNG-Tanker auf Grund lief; das passierte an einer ganz anderen Stelle.

Flaute beim LNG-Umschlag

Mopo berichtet, wird weniger Flüssigerdgas angeliefert als ursprünglich erwartet. Statt der geplanten zwei Terminalschiffe ist nur eines im Einsatz, was zu einer mageren Auslastung von gerade mal fünf Prozent der Anhakapazität im ersten Quartal 2025 führt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht das Terminal kritisch und bezeichnet es als „Fehlinvestition mit Ansage“. Die Probleme mit dem Terminal häufen sich, da es keinen echten Nutzen für die Energieversorgung in Deutschland darstellt.

Die Bundesregierung hatte bereits 2022 in Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine den Bau mehrerer LNG-Terminals an Nord- und Ostsee beschlossen. Erst kürzlich trat das LNG-Beschleunigungsgesetz in Kraft, um die schnelle Errichtung dieser Infrastruktur voranzutreiben. Bislang stehen bereits Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Lubmin in Betrieb, deren Gesamtkapazität etwa 13,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr erreicht. Experten schätzen jedoch, dass lediglich acht Prozent der Gaslieferungen nach Deutschland derzeit über LNG-Tanker erfolgen.

Der Hafen von Mukran im Fokus

Die Kritik an dem Mukran-Terminal ist auch auf die geopolitischen Umstände zurückzuführen. Die Betreiberfirma plant, LNG in andere Länder weiterzuschiffen, was die Versorgungssicherheit des Landes nicht unterstützt. Laut der DUH sei Mukran letztlich verzichtbar. Durch die Kündigung des Chartervertrags für eines der Terminalschiffe im Januar 2025 wurde die Situation nicht besser. Die Bundesregierung betont, dass die Notwendigkeit der LNG-Infrastruktur Cis für die zukünftige Wasserstoffnutzung geplant werden soll, was den Weg in eine nachhaltige Energiezukunft ebnen könnte.

Die Diskussion rund um das LNG-Terminal in Mukran zeigt deutlich, wie komplex die Herausforderungen bei der Energieversorgung in Deutschland sind. Es bleibt abzuwarten, ob die umfassenden Umbaumaßnahmen im Hafen zu einem wirtschaftlichen Aufschwung führen. Klar ist: In der gegenwärtigen Zeit ist schnelles Handeln gefragt, die Weichen für eine effiziente Versorgungsstruktur müssen gestellt werden – und zwar unter Berücksichtigung aller Umstände.

Details
OrtHafen Mukran, 18546 Mukran, Deutschland
Quellen