Hochwasser-Albtraum: Ostsee-Pegelstände gefährden unsere Küsten!

Hochwasser-Albtraum: Ostsee-Pegelstände gefährden unsere Küsten!
Sassnitz, Deutschland - Am 9. Juli 2025 bleibt das Hochwasser an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns ein brisantes Thema. Wie Ostsee-Zeitung berichtet, lässt eine aktuelle Betrachtung der Pegelstände in Städten wie Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald aufhorchen. Gerade die Werte in Warnemünde sind beachtlich und zeigen die Komplexität dieser Naturereignisse.
Die Überwachung solcher Wasserstände ist entscheidend. In Warnemünde lag der Mittelwasserstand (MW) über den Zeitraum von 2010 bis 2020 bei 507 cm. Die Werte für das mittlere Niedrigwasser (MNW) betrugen 407 cm, während das mittlere Hochwasser (MHW) bei 617 cm registriert wurde. Im historischen Vergleich ist der höchste Wasserstand von 770 cm, der am 13. November 1872 gemessen wurde, eine ernüchternde Erinnerung an die Gefahren, die mit Sturmfluten verbunden sind.
Sturmflut-Klassen und ihre Auswirkungen
Die Klassifizierung von Sturmfluten ist eine wichtige Maßnahme, um die Gefährdung zu bewerten. So werden Sturmfluten in vier Klassen unterteilt: eine Sturmflut liegt zwischen 1,00 und 1,25 m über dem mittleren Wasserstand, während eine sehr schwere Sturmflut über 2,00 m reicht. Laut den aktuellen Berichten gab es in den letzten zwei Saisonen an der deutschen Nordseeküste insgesamt 16 Sturmfluten, wobei 13 davon in der Saison 2023/2024 auftraten. In der Saison 2024/2025 wurden bereits drei Sturmfluten registriert, deren Pegelstände jedoch deutlich unter den extremen Werten liegen.
Wetterlagen mit starken westlichen Winden, vor allem an der Nordseeküste, oder starken nördlichen Winden in Niedersachsen haben sich als besonders gefährlich erwiesen. Diese Wetterlagen führen dazu, dass große Wassermassen gegen die Küste gedrückt werden, was eine Sturmflut auslösen kann. Historisch betrachtet zählt die Sturmflut vom 16. Februar 1962 in Hamburg zu den verheerendsten Ereignissen der letzten 100 Jahre, gefolgt von bedeutenden Sturmfluten in den Jahren 1976, 1981, 1999 und 2013.
Vorbereitung auf Hochwasser und finanzielle Belastungen
Die präventiven Maßnahmen sind in Mecklenburg-Vorpommern hochpriorisiert, vor allem nachdem die letzte schwere Sturmflut im Oktober 2023 Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro verursachte. Besonders die Stadt Sassnitz stellt sich der Herausforderung, für die Wiederherstellung der Infrastruktur rund 42 Millionen Euro zu mobilisieren. Die Schäden treffen vor allem die touristische Infrastruktur, Hafenschutzanlagen sowie den Küstenschutz durch künstliche Sandaufspülungen.
Bei drohendem Hochwasser stehen verschiedene Warnkanäle zur Verfügung: von Radio und Fernsehen über Sirenen bis hin zu modernen Warn-Apps und digitalen Werbetafeln. Die verschiedenen Institutionen, darunter Bund, Länder und Polizei, arbeiten eng zusammen, um die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die kommenden Wetterlagen entwickeln und ob wir erneut mit erhöhten Wasserständen rechnen müssen. Wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie anmerkt, könnte der Klimawandel die Ausgangsniveaus für Sturmfluten anheben, was zukünftige Ereignisse destabilisieren könnte. Die naturräumlichen Bedingungen bleiben also angesichts der Veränderungen des Klimas und der lokalen Eingriffe in die Küstenschutzmaßnahmen sowie der natürlichen Dynamik der Küstengebiete von großer Bedeutung für die Sicherheit der Bevölkerung.
Die Herausforderungen sind groß, aber mit einer klugen Vorbereitung und umfassender Kommunikation lässt sich auf die Launen der Ostsee vorbereitet reagieren.
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Ort | Sassnitz, Deutschland |
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