Bad Segeberg unter Druck: G9-Rückkehr zwingt Schulen zu radikalen Lösungen!

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Bad Segeberg steht vor Herausforderungen mit der Rückkehr zu G9, Schulen benötigen neue Räume und Konzepte bis 2026.

Bad Segeberg steht vor Herausforderungen mit der Rückkehr zu G9, Schulen benötigen neue Räume und Konzepte bis 2026.
Bad Segeberg steht vor Herausforderungen mit der Rückkehr zu G9, Schulen benötigen neue Räume und Konzepte bis 2026.

Bad Segeberg unter Druck: G9-Rückkehr zwingt Schulen zu radikalen Lösungen!

Die Rückkehr von G8 zu G9 sorgt aktuell in Bad Segeberg für reichlich Gesprächsstoff. Thomas Schwerin, der Direktor des Städtischen Gymnasiums (STG), steht vor einigen Herausforderungen, die nicht nur ihn, sondern auch die gesamte Stadt betreffen. Ab dem kommenden Schuljahr wird die Schule dringend sechs neue Fachräume sowie zwei Ersatzräume benötigen, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Diese Situation wird durch die maroden Unterrichtscontainer, die gezwungenermaßen weiterhin genutzt werden müssen, noch verstärkt. LN Online berichtet von finanziellen Engpässen und einer insgesamt angespannten Lage.

Die Stadt Bad Segeberg, als Schulträgerin, sieht sich in der Verantwortung, kann aber nicht immer auf die Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein zählen. Für 2026 sind bereits Kosten von etwa 865.000 Euro für die Anmietung und Aufstellung der dringend benötigten Container veranschlagt, die sich insgesamt auf bis zu 2,65 Millionen Euro summieren könnten. Die Stadt hat zwar beschlossen, den Bedarf der Schulen eingehend zu prüfen, doch bleibt der Druck, schnell Entscheidungen zu treffen.

Der geplante Neubau und seine Herausforderungen

Ein geplanter Anbau für das STG soll eine Aula für bis zu 400 Personen bieten und wird voraussichtlich mit 20 Millionen Euro zu Buche schlagen. Die Fertigstellung wird jedoch nicht vor 2030 erwartet, was die Situation für die betroffenen Schüler und Lehrkräfte weiter verschärfen könnte. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Hintz hat angeregt, dass die Schulen „zusammenrücken“ könnten und prüft die Möglichkeit der Modulbauweise statt der Nutzung von Containern. Allerdings äußert Schwerin Bedenken, dass dieses „Zusammenrücken“ in der Praxis nicht umsetzbar sei und dass eine Konkurrenz zwischen den Schulen entstehen könnte.

Die Rückkehr zu G9 ist nicht nur in Bad Segeberg ein Thema. Immer mehr Bundesländer in Deutschland, darunter Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, planen ebenfalls den Wechsel zurück zu einem 13-jährigen Bildungsgang. Die Einführung von G9 wird als notwendig erachtet, da sie mehr Freiräume und Selbstständigkeit im Lernen bieten könnte, besonders im Hinblick auf die Wahrnehmung, dass die Belastungen durch den Nachmittagsunterricht unter G8 zu hoch sind. ZDF berichtet von Ängsten bei Schülern, die während der Umstellung auf G9 ihre Schullaufbahn möglicherweise nicht wie gewünscht fortsetzen können.

Ein Blick über den Tellerrand

In Baden-Württemberg wird die Einführung von G9 auch als wichtig erachtet, jedoch wird darauf hingewiesen, dass ein überzeugendes pädagogisches Konzept für die neue Sekundarschule daher notwendig ist. Wacker, der im Bildungswesen aktiv ist, fordert, dass die Schulen selbst entscheiden können, ob sie nach Niveaustufen differenzieren wollen. Ein Verzicht auf Noten bis zur 7. Klasse wurde als sinnvoll erachtet, um den Leistungsdruck zu reduzieren und den Schülern Zeit zur sozialen Stabilisierung zu geben. Deutsches Schulportal hebt hervor, dass eine verbindliche Grundschulempfehlung notwendig sei, um den Übertritt zum Gymnasium zu steuern.

Die Entwicklungen in Bad Segeberg sind somit Teil eines größeren bundesweiten Trends. Dies bringt nicht nur neue Herausforderungen mit sich, sondern auch neue Chancen für die Gestaltung der Schulstruktur und -kultur. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie die Schulen in Bad Segeberg und darüber hinaus auf diese Veränderungen reagieren werden.