Bundeswehr-Manöver in Lübtheen: Übung trotz Vogelbrutzeit!

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Bundeswehr-Manöver in Lübtheen starten am 10.09.2025. Übungen prüfen Kriegstauglichkeit, kritisiert von Naturschutzverbänden.

Bundeswehr-Manöver in Lübtheen starten am 10.09.2025. Übungen prüfen Kriegstauglichkeit, kritisiert von Naturschutzverbänden.
Bundeswehr-Manöver in Lübtheen starten am 10.09.2025. Übungen prüfen Kriegstauglichkeit, kritisiert von Naturschutzverbänden.

Bundeswehr-Manöver in Lübtheen: Übung trotz Vogelbrutzeit!

In der Lübtheener Heide, einem ehemaligen Truppenübungsplatz im Landkreis Ludwigslust-Parchim, hat am 10. September 2025 eine Reihe von militärischen Übungen begonnen. Diese Übungsreihe wird von den Panzergrenadieren aus Hagenow durchgeführt, die für die Dauer von drei bis vier Tagen beim Aufbauen, Beziehen und Verteidigen von Stellungen trainieren. Hauptziel dieser Übungen ist die Überprüfung der Kriegstauglichkeit der Soldaten. Dabei sind die Teilnehmer zwar bewaffnet, nutzen jedoch nur Manövermunition.

Die Soldaten reisen in Schützenpanzern von Hagenow an, und während der Übungen wird Zivilisten, wie Autofahrern, Radfahrern und Wanderern, geraten, Abstand zu den übenden Einheiten zu halten. So wird die Sicherheit aller gewährleistet. Laut NDR nehmen rund 200 Soldaten und etwa 20 Schützenpanzer an den Übungen teil.

Übungen im Naturschutzgebiet

Doch nicht alle sind mit diesen Übungen einverstanden. Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) äußert ernste Bedenken hinsichtlich der Durchführung. Die Übungen finden nämlich zur Zeit der Vogelbrutzeit statt, was als problematisch angesehen wird. Das Gebiet, das als Nationales Naturerbe und bedeutendes europäisches Vogelschutzgebiet klassifiziert ist, beherbergt geschützte Vogelarten wie den Brachpieper, die Heidelerche und den Ziegenmelker.

Die Genehmigung für die militärischen Übungen wurde bürokratisch schnell durchgewunken – ohne die Beteiligung von Naturschutzverbänden – was den Verdacht aufwirft, dass hier unter Druck der Bundeswehr und der Bundesforst gehandelt wurde. Der BUND kritisiert diese Vorgehensweise scharf und fordert eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr, Naturschutzbehörden und Umweltverbänden, um zukünftige Eingriffe in die Natur zu vermeiden.

Die Sicherheitslage erfordert militärische Übungen, so die Argumentation der Bundeswehr, die auf die Notwendigkeit hinweist, in unbekanntem Gelände zu trainieren, bevor Truppen im kommenden Jahr nach Litauen entsendet werden sollen. Dennoch bleibt die Frage des Umweltschutzes und der Erhalt der Biodiversität in dieser sensiblen Zeit im Fokus der öffentlichen Diskussion.