Widerstand am Ziegelsee: Bürger wehren sich gegen riesige Baupläne!
Widerstand am Ziegelsee: Bürger wehren sich gegen riesige Baupläne!
Schwerin, Deutschland - Ein Mehrfamilienhaus mit 190 Eigentumswohnungen am Ziegelsee in Schwerin sorgt für ordentlich Zündstoff. Die Bürgerinitiative vor Ort hat in den letzten Wochen mobil gemacht und konnte kürzlich bei einer Entscheidung im Stadtvertretungskreis erstmals einen Teilerfolg verbuchen. Ostsee-Zeitung berichtet, dass die Anwohner vehement ihre Bedenken gegen die pläne des Investors äußerten.
Der Investor plant eine neue Hafenpromenade in unmittelbarer Nähe zum denkmalgeschützten Speicher und Kran. Allerdings steht das Projekt aktuell auf der Kippe, da das Bauvorhaben noch in der Bauvoranfrage steckt. Bernd Nottebaum, der stellvertretende Bürgermeister, betont, dass der zugehörige Befreiungsantrag sachlich bewertet werden muss. Die Antragsteller von SPD, Linke sowie Bündnis90/Grüne/Die Partei haben sich für eine Regelung ausgesprochen, die keine weiteren Befreiungen hinsichtlich Baumasse, Geschossen und Baugrenzen zulässt. Der erste Investor HIT, der das Projekt ursprünglich anstoßen wollte, ging in der Vergangenheit pleite, während das aktuelle Bauland einem Unternehmer aus Nordwestmecklenburg gehört, der größere Baupläne verfolgt.
Streit um Parkplatzsituation
Die Debatte wird auch von Ängsten um die Parkplatzsituation in der Umgebung begleitet. Gerd Böttger von der Linken argumentiert, dass die dicht geplante Bebauung zu einem massiven Mangel an Parkmöglichkeiten führen könnte. Arndt Müller, der für Bündnis90/Grüne/Die Partei spricht, hebt hervor, dass die Bebauung verträglich mit dem bestehenden Umfeld sein muss. “Hier braucht’s ein gutes Händchen”, so Müller in einer Stellungnahme zur aktuellen Entscheidungsfindung.
Silvia Rabethge von der CDU merkte an, dass in den Stadtteilvertretungen hitzige Diskussionen stattfinden und plädiert für eine öffentliche Einwohnerversammlung, um die Bürger direkt in den Entscheidungsprozess einzubinden. Dies zeigt, wie wichtig Bürgerbeteiligung in solchen großen Vorhaben ist – ein Aspekt, der in vielen Städten Deutschlands zunehmend im Fokus steht. Laut Difu gibt es eine erhebliche Kritik seitens der Bevölkerung, die mehr Mitgestaltung einfordert.
Öffentliche Beteiligung in der Planung
Ein wichtiger Schritt für die Anwohner wird die öffentliche Bürgerbeteiligung sein, die stattfinden soll, sobald ein Votum von den Denkmalschützern vorliegt. Die Ansichten sind knapp, der Antrag wurde mehrheitlich angenommen, doch ob das Ergebnis später vor den Gerichten Bestand hat, bleibt abzuwarten. Die Stadtvertretung folgt damit einem Trend, den viele Kommunen in Deutschland verfolgen: eine stärkere Einbeziehung von Bürgern bei großen Infrastrukturprojekten. Dies kommt vor dem Hintergrund wachsender Konflikte um solche Großprojekte nicht von ungefähr und zeigt, dass die Stimmen der Bürger immer mehr Gehör finden.
Zusammengefasst liegt hier ein entscheidender Moment für die Stadtentwicklung Schwerins vor, bei dem nicht nur die Baupläne, sondern auch die Wünsche und Bedenken der Anwohner auf dem Prüfstand stehen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Dinge entwickeln und ob das Vorhaben am Ziegelsee überhaupt realisiert werden kann.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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