Spargelernte 2025: Hochsaison endet mit Herausforderungen und Zukunftsängsten!
Spargelernte 2025: Hochsaison endet mit Herausforderungen und Zukunftsängsten!
Gülzow-Prüzen, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern neigt sich die Spargelsaison 2025 dem Ende zu, denn am 24. Juni ist traditionell Schluss mit dem beliebten Frühlingsgemüse. Die Anbauflächen für Spargel in der Region sind in den letzten Jahren dramatisch gesunken – von ehemals 182 Hektar auf etwa 140 Hektar. Ein Grund dafür könnten die wirtschaftlichen Herausforderungen sein, mit denen viele Bauern inklusive Sebastian Böckmann vom seit Generationen geführten Familienbetrieb SaBö in Nantrow und Tieplitz kämpfen müssen, wie NDR berichtet.
Die Spargelernte begann Ende März und Böckmann zieht eine durchwachsene Bilanz: Während die Qualität der Ernte gut ist, stehen die Betriebe im Kreuzfeuer hoher Produktionskosten. So liegen die Preise für Spargel bei bis zu 15 Euro pro Kilo, was vergleichbar mit dem Vorjahr ist. Doch die hohen Kosten für Personal und Energie machen das Geschäft zunehmend schwierig, insbesondere im Hinblick auf die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf bis zu 15 Euro pro Stunde im nächsten Jahr, was die Situation weiter belasten könnte.
Unter Druck in der Spargelproduktion
Agrarminister Dr. Till Backhaus äußerte sich optimistisch über die aktuelle Spargelsaison, trotz der Rückgänge bei den Anbauflächen. Er und der Landrat Sebastian Constien stachen gemeinsam das erste Spargel auf dem SaBö-Hof in Gülzow-Prüzen. „Es ist wichtig, lokale Betriebe zu unterstützen“, appellierte Backhaus an die Verbraucher, regionalen Spargel zu kaufen.
Die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2024 wurden in Mecklenburg-Vorpommern 696 Tonnen Spargel auf 139 Hektar geerntet, was einen leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der durchschnittliche Ertrag lag bei 5,0 Tonnen pro Hektar, und es gibt insgesamt 14 aktive Spargelbetriebe in der Region, die eine der besten Ernten der letzten Jahre erzielten. Dennoch sind die Anbauflächen in den letzten zehn Jahren um etwa 35 Prozent zurückgegangen, während der bundesweite Rückgang nur 4 Prozent betrug, wie Mueritzportal hervorhebt.
Herausforderungen durch den Arbeitskräftemangel
Ein zentrales Problem für die Spargelernte ist die Abhängigkeit von Arbeitskräften aus Osteuropa. Böckmann betont die Schwierigkeiten, genügend Erntehelfer zu finden, und sieht die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für die Spargelproduktion zu verbessern, um einen weiteren Rückgang der Anbauflächen zu verhindern. Diese Ernte erfordert Handarbeit, da Maschinen die empfindlichen Spargelstangen beschädigen würden, was die Lage zusätzlich verkompliziert.
Ein Blick auf die deutschlandweite Lage zeigt, dass der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2024 bei 1,2 kg frischem Spargel lag. Die Erntezeit in Deutschland beginnt traditionell Ende April und endet am 24. Juni. Spargel gilt nicht nur als ein kulinarischer Genuss, sondern auch als ein gesundes Lebensmittel, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, wie Landwirtschaft.de aufführt.
Mit einem Sortiment von 60 Hektar Spargel und 20 Hektar Erdbeeren sowie 17 Verkaufsständen in der Region hat der SaBö-Hof sich als eine feste Größe etabliert. Neben dem frischen Spargel gibt es dort auch regionale Erdbeeren und ein Hofcafé, das weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt ist. Doch die Herausforderungen bleiben – und die Branche steht vor entscheidenden Fragen, wie es mit dem Spargelanbau in Mecklenburg-Vorpommern weitergeht.
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Ort | Gülzow-Prüzen, Deutschland |
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