Skandal um Wismarer Ärztin: Genehmigungslos behandelt und Schäden verursacht!

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Eine Wismarer Ärztin steht im Verdacht, ohne Zulassung Hyaluron-Behandlungen durchgeführt zu haben, die zu Komplikationen führten.

Eine Wismarer Ärztin steht im Verdacht, ohne Zulassung Hyaluron-Behandlungen durchgeführt zu haben, die zu Komplikationen führten.
Eine Wismarer Ärztin steht im Verdacht, ohne Zulassung Hyaluron-Behandlungen durchgeführt zu haben, die zu Komplikationen führten.

Skandal um Wismarer Ärztin: Genehmigungslos behandelt und Schäden verursacht!

In Wismar sorgt ein Vorfall in der Ästhetischen Medizin für Aufregung. Helga Siemund aus Nordwestmecklenburg suchte eine neue Behandlung zur Glättung ihrer Zornesfalte und entschied sich dafür, Hyaluron von einer Fachärztin in Wismar injizieren zu lassen. Vorangegangen waren zwei Botox-Behandlungen in Rostock, doch die Hoffnung auf eine effektivere Methode wurde enttäuscht. Im März und April 2023 ließ sich Helga insgesamt zwei Mal behandeln und zahlte dabei 870 Euro in bar – ohne Quittung, was bereits ein rotes Fähnchen hätte aufzeigen müssen, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.

Nach den Behandlungen verschlechterte sich Helgas Zustand jedoch dramatisch. Statt der gewünschten Verbesserung traten tiefere Falten, Rötungen und Beulen auf der Stirn auf. Ihr neues Ärzteteam äußerte schon bald Bedenken: Die behandelnde Ärztin habe angeblich keine deutsche Approbation, und ihre Webseite enttäuschte zudem durch das Fehlen eines Impressums, was gegen die gesetzlichen Vorgaben verstößt. Katarina Sass von der Ärztekammer MV stellte klar, dass für die Praktizierenden alle erforderlichen Angaben rechtmäßig sein müssen.

Zulassung und Qualifikation

Ein weiterer Knackpunkt war, dass die Zertifikate der Ärztin aus ihrem Heimatland nicht ordnungsgemäß unterzeichnet und gestempelt waren. Diese Detail sensibilisierte die neuen Ärzte von Helga, die heftige Bedenken hinsichtlich der Qualifikation äußerten. In Deutschland wird für die Ausübung des Arztberufs eine staatlich anerkannte Approbation benötigt. Da die Approbationsbehörde die Ärztin nicht kannte, scheint die Annahme gesetzt, dass sie keine Zulassung für Mecklenburg-Vorpommern besitzt.

Der Artikel der Ostsee-Zeitung berichtet auch, dass Helga Siemund schließlich einen Anwalt beauftragte und tatsächlich ihre 870 Euro zurück erhielt. Zumal die Wismarer Ärztin bisher keine Stellung zu den Vorwürfen bezogen hat, während ihr Ehemann mit einer Verleumdungsklage drohte.

Die Gefahren von Hyaluron-Behandlungen

Generell sind Hyaluron-Behandlungen beliebt, da sie relativ minimalinvasiv sind. Laut der DGA gibt es unterschiedliche Präparate, die je nach Hauttyp, Region und gewünschtem Ergebnis variieren. Bei unsachgemäßer Anwendung können jedoch unerwünschte Nebenwirkungen wie die von Helga beschriebenen auftreten. Zudem sind Risiken, wie Allergien, immer zu bedenken. Es ist daher entscheidend, dass nur qualifizierte Fachärzte solche Injektionen vornehmen.

Umso interessanter ist die aktuelle Rechtsprechung, die in der Deutschlandfunk angesprochen wird. Dort wird deutlich, dass Ärzte für bestimmte Schönheitsbehandlungen, darunter auch Hyaluron-Injektionen, nicht mit Vorher-Nachher-Bildern werben dürfen. Diese Regelung soll verhindern, dass Patienten zu medizinisch nicht notwendigen Eingriffen verleitet werden und somit die Qualität der Behandlungen in den Fokus rückt.

Helga Siemunds Geschichte wirft die Frage auf, wie sicher Patienten in der Welt der ästhetischen Medizin tatsächlich sind. Neben der Wichtigkeit der fachlichen Qualifikation wird mehr denn je verlangt, dass die Patient:innen gut informiert sind und aufmerksam auf die Zertifikate sowie die Vertrauenswürdigkeit der behandelnden Ärzte achten.