Schock für Emden: 24/7-Notfallversorgung wird abgeschafft!

Schock für Emden: 24/7-Notfallversorgung wird abgeschafft!
Emden, Deutschland - In einer hitzigen Sitzung hat der Rat der Stadt Emden am 20. Juni 2025 die Schließung der 24/7-Notfallversorgung beschlossen. Stolze 25 Abgeordnete stimmten für den Wegfall, während lediglich 7 sich dagegen aussprachen und 4 sich enthielten. Diese Entscheidung sorgt nicht nur für Aufregung im Rat, sondern bringt auch eine Welle an Protesten und Empörung unter den Bürgern mit sich. Vor dem Rathaus versammelten sich zahlreiche Demonstranten, die gegen die Schließung der Notaufnahme des Emder Klinikums protestierten, die mit der Eröffnung der neuen Zentralklinik im Landkreis Aurich im Jahr 2029 verbunden ist.
Die Debatte war geprägt von emotionalen Zwischenrufen aus dem Plenum sowie dem Publikum. Kritiker werfen dem Rat Betrug und Wortbruch vor. Auf Grundlage eines Bürgerentscheids aus dem Jahr 2019, der versprochen hatte, die Notfallversorgung an den Standorten Emden und Aurich zu erhalten, äußern viele Bürger ihre Enttäuschung. Besonders besorgniserregend sind die Befürchtungen, dass längere Anfahrtswege zur Notaufnahme möglicherweise Menschenleben kosten könnten. Zerrin Mentjes, die Vorsitzende des Stadtelternrats, hat daher eine kommunalaufsichtliche Prüfung beim Innenministerium beantragt, um die Entscheidung des Rates noch einmal zu hinterfragen.
Die Hintergründe der Entscheidung
Die Zentralklinik-Leitung hat klargestellt, dass zusätzliche Notaufnahmen aufgrund der neuen Krankenhausreform nicht finanzierbar sind. Diese Reform, die am 17. Oktober 2024 vom Bundestag beschlossen wurde, soll die Krankenhausversorgungsqualität in Deutschland verbessern und wirtschaftliche Anreize für Kliniken verringern. Gesundheitsminister Karl Lauterbach bezeichnete die entscheidenden Änderungen als überfällig und notwendig, auch wenn die Opposition, darunter Union, AfD und Linke, vor den Risiken für die Versorgung im ländlichen Raum warnt.
Die neue Klinik in Uthwerdum wird die bestehenden Krankenhäuser in Emden, Norden und Aurich ablösen. Die Entscheidung zur Schließung der Notaufnahme ist also Teil eines größeren Plans, der durch die Reform angestoßen wurde. Diese sieht vor, dass Kliniken auf dem Land Zuschüsse erhalten können, wenn sie auf komplizierte Eingriffe verzichten. Dennoch bleibt die Skepsis, ob dies ausreichen wird, um die Notfallversorgung in der Region sicherzustellen.
Ein umstrittener Prozess
Die Patientenversorgung wird durch diese Änderungen stark in den Mittelpunkt gerückt. Zahlreiche Bürger fürchten, dass die Schließung der Notaufnahme die medizinische Grundversorgung in der Region nachhaltig schädigen könnte. Die Auslegung des Bürgerentscheids von 2019 steht nun in einem zwiespältigen Licht, da die Bevölkerung auf eine adäquate Gesundheitsversorgung angewiesen ist. Während die Stadtpolitik die Notwendigkeit der Reform betont, bleibt unklar, wie sich diese auf die Menschen vor Ort auswirken wird.
Insgesamt zeigt die Situation in Emden, wie empfindlich das Thema Gesundheit und Notfallversorgung ist. Mit blick auf die kommenden Jahre wird es entscheidend sein, die Auswirkungen der Schließung nicht nur auf die Gesundheitslandschaft, sondern auch auf das Vertrauen der Bürger in ihre politische Vertretung zu beobachten.
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Ort | Emden, Deutschland |
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