Hannover 96: 198.400 Euro Strafe für Chaoten im Stadion!

Hannover 96: 198.400 Euro Strafe für Chaoten im Stadion!

Hannover, Deutschland - Ein schwerer Schlag für Hannover 96: Das DFB-Sportgericht hat den Verein mit einer Geldstrafe von 198.400 Euro belegt. Grund hierfür sind wiederholte Vorfälle unsportlichen Verhaltens der Anhänger, die in mehreren Spielen für Aufregung sorgten. Das Urteil wurde im Einzelrichterverfahren gefällt und umfasst gleich drei Geldstrafen, die verschiedene Vorfälle abdecken. Insbesondere sind die Strafen für das Heimspiel gegen den SC Paderborn am 22. Februar 2025 sowie für das Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln am 30. November 2024 ins Gewicht gefallen. Hierbei berichtete der NDR, dass die Fans mindestens 90 pyrotechnische Gegenstände zündeten und die Anstoßzeit um sieben Minuten verzögerten.

Die von dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) verhängten Strafen sind alles andere als gering. Allein für die genannten Vorfälle wurde Hannover 96 mit 82.200 Euro für Paderborn und 66.000 Euro für die Bengalischen Feuer in Köln belegt. Ein weiteres finanzielles Minus resultiert aus den Geschehnissen beim Heimspiel gegen SSV Ulm, das am 3. Mai 2025 stattfand. Hier feuerten die Fans zehn Rauchkörper und zündeten vier Feuerwerksbatterien, was mit 55.200 Euro zu Buche schlug. Der DFB stellt außerdem fest, dass der Verein bis zu 66.100 Euro dieser Strafe für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden kann, sofern bis zum 31. Dezember 2025 entsprechende Nachweise erbracht werden.

Ein Blick auf die Zahlen

In den letzten zwei Jahren hat Hannover 96 beachtliche 1,2 Millionen Euro an Strafen gezahlt. Um diesen enormen finanziellen Druck etwas abzufedern, hat der Verein beschlossen, die Ticketpreise in einigen Stadionbereichen anzuheben. Dadurch sollen die Strafen zumindest teilweise gedeckt werden, denn die Rufe nach finanziellen Maßnahmen werden lauter. Ein Expertenaufruf ist zu vernehmen, um über die Wirksamkeit der ständig zunehmenden Geldstrafen nachzudenken. Ein Beispiel dafür ist die Erfahrung von Tommy Haeder vom Chemnitzer FC, der fordert, sich von alten Denkweisen zu lösen.

Die Problematik rund um Pyrotechnik im Fußball ist ebenfalls nicht neu. Der Sport-Tag hebt hervor, dass der DFB seit der Saison 2018/2019 bereits mehr als sieben Millionen Euro an Strafgeldern verhängt hat. In der Saison 2022/2023 allein gab es fast 300 Verfahren, die insgesamt Strafen in Höhe von über sieben Millionen Euro zur Folge hatten. Trotz dieser Maßnahmen bleibt Pyrotechnik ein heiß diskutiertes Thema, da viele Fans diese als Teil der Fußballkultur ansehen.

Ein Umdenken gefordert?

Die Diskussion um eine mögliche Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien verstärkt sich. In Norwegen wird dies als Teil eines Pilotprojekts getestet, bei dem gewissen Auflagen auch das Abbrennen von Pyro zulassen würden. Dieses Modell könnte auch für den deutschen Fußball wegweisend sein, denkt man an die Stichhaltigkeit der Sanktionen. Das Gemisch aus Unterstützung und Kritik bleibt ein ständiges Thema, und laut Soziologin Stephanie Moldenhauer könnte eine Abkehr von reinen Geldstrafen für Clubs wie Hannover 96 die Lösung sein, um die Sicherheit im Stadion zu verbessern. Klar ist: Hier braucht es ein klärendes Umdenken von Seiten der Verbände, die gegenwärtig noch auf Geldstrafen setzen.

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OrtHannover, Deutschland
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