Klimawandel trifft Niedersachsen: Smarte Drainagen für unsere Felder!

Klimawandel trifft Niedersachsen: Smarte Drainagen für unsere Felder!

Drebber, Deutschland - Extremwetterlagen werden für die Landwirtschaft immer mehr zum Thema, und die Wetterkapriolen sind nicht mehr zu übersehen. Während das Primärziel vor Jahrzehnten darin bestand, nasse Felder schnell zu entwässern, hat sich die Situation nun gewandelt. Auf den Äckern ist Wasser jetzt gefragter denn je. In diesem Zusammenhang wird ein Pilotprojekt im Landkreis Diepholz immer mehr zum Vorbild: Hier wird das alte Drainagesystem umgebaut, um Wasser zurückzuhalten und gezielt bei Bedarf abzuleiten. Dieses zukunftsorientierte Vorhaben zeigt, wie Niedersachsens Landwirtschaft sich an die neuen klimatischen Gegebenheiten anpassen kann, wie der NDR berichtet.

Auf etwa acht Hektar Ackerfläche bei Drebber wurde ein neues System installiert, das die alte Drainage durch ein Kunststoffrohr mit zwei Öffnungen ersetzt. Dieses ermöglicht es, Wasser bis zu 40 cm zu stauen, falls die Kappe geschlossen ist. Bei offenen Kappen kann das Wasser abfließen. Ein bedeutsamer Vorteil dieser Technologie: In nur einem halben Jahr können damit pro Hektar rund 700.000 Liter Wasser im Boden gehalten werden. Mit Unterstützung des niedersächsischen Umweltministeriums wird diese Initiative gefördert und das Erbe von Drainagen aus den 50er und 60er Jahren überarbeitet. Ein Drittel der Ackerflächen in Niedersachsen ist noch mit diesen alten Systemen ausgestattet.

Niedersachsens Wasserstände im Wandel

Der Klimawandel hat jedoch nicht nur direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft, sondern betrifft auch die Grundwasserstände in Niedersachsen. Laut einer umfassenden Untersuchung des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zeigt die Entwicklung seit den vergangenen zwei Jahrzehnten einen besorgniserregenden Trend: die Grundwasserstände sinken. Besonders seit den Trockenjahren ab 2018 erlebten die Regionen die stärksten Rückgänge, wie der NLWKN erläutert.

Diese Ergebnisse sind Teil des Forschungsprojekts KliBiW, das vom NLWKN in Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungspartnern durchgeführt wird und die zukünftige Entwicklung der Grundwasserstände bis zum Ende des 21. Jahrhunderts untersucht. Die Messdaten zeigen nicht nur regionale Absenkungen, sondern auch die Notwendigkeit eines nachhaltigen Wassermanagements. Der Abschlussbericht des Projekts, der im Dezember 2023 veröffentlicht wurde, zeigt deutlich, dass ohne verstärkte Klimaschutzmaßnahmen auch zukünftig signifikante Absenkungen zu erwarten sind.

Ein Blick in die Zukunft

Die Klimamodelle deuten auf einen langfristigen Trend hin: Längere Phasen mit niedrigem Grundwasserstand in den Sommer- und Herbstmonaten sowie höhere Stände im Winter und Frühjahr. Solche Entwicklungen können bis zu einem halben Meter von den langjährigen Mittelwerten abweichen, so die Einschätzung der Forscher, die im GFA News eingehend behandelt wurde. Besonders herausfordernd könnte sich die Situation für die Trinkwasserversorgung und die Landwirtschaft gestalten.

Landwirte in Niedersachsen stehen somit vor der Herausforderung, sich auf die klimatischen Bedingungen einzustellen. Während in Echem moderne E-Traktoren präsentiert wurden und ein Landwirt aus Gehrden schattenspendende Bäume auf seinen Flächen pflanzt, bleiben die Fragen nach einem sinnvollen Umgang mit Wasser und den notwendigen Anpassungen in der Landwirtschaft aktuell. Durch innovative Ideen und Anpassungsstrategien wie die intelligenten Drainagesysteme in Drebber wird jedoch ein Ausblick auf mögliche Lösungen gegeben.

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OrtDrebber, Deutschland
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